Avolon

Flugzeugmangel in Sicht

Die Leasingfirma Avolon rechnet mit einem Flugzeugmangel, weil die Hersteller mit Produktionsproblemen kämpfen. Das dürfte die Leasingraten für gebrauchte Flieger in die Höhe treiben.

Flugzeugmangel in Sicht

lis Frankfurt

Der internationale Luftverkehr dürfte im gerade gestarteten Jahr durch den asiatischen Markt angetrieben werden. Davon geht Avolon, mit 835 Maschinen der zweitgrößte Flugzeugvermieter der Welt, aus. Die Wiederöffnung Chinas für den internationalen Reiseverkehr könnte den globalen Luftverkehr bereits im Juni auf das Niveau vor der Pandemie zurückbringen, so die Prognose des Leasingunternehmens, die am Montag veröffentlicht wurde. Darin heißt es, der Luftfahrtsektor werde „im Jahr 2023 florieren“, wobei Asien den Aufschwung vorantreiben wird, nachdem Europa und Nordamerika dies im abgelaufenen Jahr getan haben.

Nach zwei Jahren Unterbrechung wegen der Pandemie treffen sich Führungskräfte aus dem Bereich Flugzeugleasing diese Woche in Dublin. Im Vorfeld der dort laufenden Konferenzen sagte Avolon nun voraus, dass die Leasingraten für gebrauchte Flugzeuge steigen werden, wenn sich die Nachfrage weiter erholt – so erwartet die Leasingfirma etwa für die in die Jahre gekommene ursprüngliche Version des Großraumfliegers Airbus A330 einen Anstieg der Mietkosten um 35%, sobald sich die Langstreckenmärkte wieder vollständig öffnen.

Produktionsprobleme

Ein Grund für den Preisanstieg dürfte sein, dass schwer an neue Flieger heranzukommen ist, da die Hersteller Airbus und Boeing angesichts von Engpässen in der Lieferkette mit Produktionsproblemen zu kämpfen haben. Zudem habe es in der Coronazeit Produktionsausfälle gegeben, 2400 Flugzeugen waren geplant, wurden aber nicht gebaut, „es zeichnet sich ein Flugzeugmangel ab“.

Der Airline-Verband IATA hatte Anfang Dezember prognostiziert, dass die Luftfahrtindustrie in diesem Jahr ihren ersten Gewinn nach der Pandemie erzielen wird, was vor allem auf die Erholung des Reiseverkehrs in den USA zurückzuführen sei. Die Rede war von 4,7 Mrd. Dollar, nachdem die Branche in den vergangenen drei Jahren weltweit Verluste von rund 190 Mrd. Dollar angehäuft hatte. Für die asiatischen Airlines war die IATA für 2023 von Verlusten ausgegangen. Diese Vorhersage traf der Verband allerdings, bevor China seine Null-Covid-Regeln lockerte und begann, sich stärker für internationale Reisen zu öffnen. Mittlerweile wird das Flugangebot von und nach China nach und nach wieder ausgebaut. So teilte etwa Emirates gestern mit, ab diesem Freitag die Passagierflüge nach Schanghai wieder aufzunehmen, am 15. März soll Peking folgen.