Folgen der Pandemie belasten Modeketten schwer

Inditex und Hennes & Mauritz beklagen Erlöseinbußen seit November - Aktienkurse geben nach

Folgen der Pandemie belasten Modeketten schwer

md Frankfurt – Die Pandemie hat die führenden Textilketten, die spanische Inditex und die schwedische Hennes & Mauritz (H&M), fest im Griff. Weltweit ächzen Modeunternehmen unter den Belastungen, die die Coronakrise mit sich bringt. Zur Eindämmung der Pandemie mussten erst im Frühjahr und nun wieder in vielen Ländern die Geschäfte schließen. Hinzu kommt, dass die im Homeoffice arbeitenden Menschen wenig Lust auf neue Kleidung haben. Im Sommer keimte zwar die Hoffnung auf, das Schlimmste überstanden zu haben. Die zweite Pandemiewelle in der margenstärkeren Wintersaison sorgt nun aber wieder für Rückschläge.Inditex, der Weltmarktführer unter den Bekleidungsanbietern mit seinen Marken Zara, Massimo Dutti, Bershka oder Pull & Bear, spürt nach eigenen Angaben seit November eine Abschwächung der Umsätze; 21% der Filialen seien in dem Monat wegen der neuen Beschränkungen zur Eindämmung der Infektionszahlen geschlossen gewesen. Das habe dazu geführt, dass der Erlös in lokaler Währung gerade noch 81 % des Vorjahresvolumens erreicht habe.Im dritten Geschäftsquartal (31. Oktober) büßte die Zara-Mutter allerdings weniger Umsatz ein als im vorherigen Jahresviertel: Die Erlöse schrumpften laut der Mitteilung insgesamt um 14 % auf 6,05 Mrd. Euro nach einem Minus von 31 % im Sommerquartal. Allerdings habe der Online-Erlös im Vorjahresvergleich um 80 % zugenommen. Der Nettogewinn sank im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 (31. Januar) um 26 % auf 866 Mill. Euro.In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020/21 (31. Januar) gab das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) Inditex zufolge auf 3,3 (i. V. 5,7) Mrd. Euro nach. Der Gewinn unterm Strich sei im Vergleich zur Vorjahreszeit um drei Viertel auf 671 Mill. Euro eingebrochen. Der Umsatz sei in den neun Monaten um knapp 30 % auf 14,1 Mrd. Euro gesunken.Insgesamt entsprach das Zahlenwerk des Textilhändlers den Erwartungen der Analysten. Dennoch gab der Inditex-Kurs an der Börse Madrid um 2,5 % nach; die Marktkapitalisierung liegt bei 83 Mrd. Euro. Die Aktie des Wettbewerbers Hennes & Mauritz schloss knapp behauptet; der Börsenwert von H&M liegt bei 25 Mrd. Euro. Auch der schwedische Modehändler blieb in den vergangenen Monaten von stark rückläufigen Erlösen nicht verschont. Im vierten Quartal (30. November) sank der Umsatz im Vergleich zur Vorjahreszeit um 15 % auf 52,5 Mrd. skr (rund 5,1 Mrd. Euro), wie das Unternehmen mitteilte. In den jeweiligen Landeswährungen habe sich die Einbuße auf 10 % belaufen.Die starke Erholung im dritten Quartal habe sich über weite Strecken des vierten Quartals fortgesetzt, hieß es. Vom 1. September bis zum 21. Oktober habe das Unternehmen in lokalen Währungen nur 3 % weniger umgesetzt als im Vorjahr. Aufgrund der zweiten Welle der Pandemie seien die Erlöse dann zwischen dem 22. Oktober und dem 30. November um 22 % im Vergleich zur Vorjahreszeit zurückgegangen.Im Gesamtjahr 2019/20 (30. November) schrumpfte der Umsatz im Vergleich zu 2018/19 um rund ein Fünftel auf 187 Mrd. skr. Den vollständigen Bericht für das abgelaufene Geschäftsjahr will H&M am 29. Januar veröffentlichen.