wb Frankfurt – Nächster Akt im Bad Vilbeler Sommertheater: Die im Frühjahr mit über 5 % bei dem Pharmakonzern Stada eingestiegene Active Ownership Capital geht mit dem vom Management angekündigten Prozedere für die Suche nach neuen Aufsichtsratsmitgliedern ins Gericht und sucht Verbündete, um auf eigene Faust fündig zu werden. Sie dürften auf mit Unterstützung anderer Aktionäre auf etwa 20 % setzen. Mit der DWS, deren Aufsichtsrat Christian Strenger schon auf der Hauptversammlung 2015 eine Sonderprüfung verlangt hatte, Allianz Global Investors (AG) und Lupus Alpha sowie Allianz Global Investors (AGI) zielen auch arrivierte Fonds in diese Richtung. Die Aktivisten monieren, dass Stada keine Anteilseigner am Suchprozess beteilige und eine Einigung mit Vorstandschef Hartmut Retzlaff, inzwischen krankheitsbedingt in Auszeit, nach zehn Tagen gebrochen worden sei.Stada hatte sich, beraten von Goldman Sachs, auf eine Neubesetzung des Kontrollgremiums eingelassen, um Opponenten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Um das Heft für die Nominierung nicht aus der Hand zu geben, werden mit Personalberater Egon Zehnder Kandidaten gesucht. Active Ownership, DWS und offenbar auch AGI setzen nun auf den Headhunter Spencer Stuart.Mehr als 5 % an Stada hält auch BNY Mellon, unter 5 % sind es bei LSV Asset Management, Goldman Sachs und Société Générale. Die DWS kommt auf über 5 %. “Als Investor sehen wir bei der Corporate Governance von Stada noch deutliches Verbesserungspotenzial. Insofern begrüßen wir den jetzigen Vorstoß zur Erneuerung des Aufsichtsrates”, sagt Portfoliomanager Björn Glück von Lupus Alpha, die unter 3 % hält.