Fonds zeichnen Praktiker zu 1,08 Euro

Investoren Vedder und de Krassny garantieren zwei Drittel der Kapitalerhöhung

Fonds zeichnen Praktiker zu 1,08 Euro

md Frankfurt – Der Baumarktkonzern Praktiker hat zwei Drittel der geplanten Einnahmen aus seiner Kapitalerhöhung sicher. Die Whitesmith Private Equity Investors – hinter der offenbar der Deutsche Clemens Vedder steht – und die österreichische Donau Invest garantieren Praktiker einen Mindesterlös von 40 Mill. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Die Investoren übernehmen die Aktien, wenn andere Anteilseigner die neuen Papiere nicht z eichnen. Vedder drängt dem Vernehmen nach auf einen Platz im Aufsichtsrat. Umstellung auf Max BahrInsgesamt will Praktiker mit der Kapitalerhöhung 60 Mill. Euro für die Sanierung einnehmen. Von der Eigenkapitalspritze hängt auch ein weiterer Kredit über 20 Mill. Euro ab, den der Konzern braucht, um die begonnene Umstellung von Praktiker-Häusern in Max-Bahr-Baumärkte zu vollenden. Die bisher vor allem in Norddeutschland vertretene Kette Max Bahr gilt als ertragreich und damit zukunftsfähig im Gegensatz zu den mit ihrer Billigstrategie (“20 % auf alles – außer Tiernahrung”) gescheiterten Praktiker-Märkten.Die Kapitalerhöhung soll noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Vedder hatte bereits angekündigt, über seinen Whitesmith-Fonds Praktiker-Aktien für bis zu 30 Mill. Euro zu zeichnen. Er will aber nicht über die Marke von 30 % der Anteile kommen, um ein Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre zu vermeiden.Donau Invest gehört der De Krassny Privatstiftung von Alain de Krassny, dem Ehemann der Fondsmanagerin Isabella, die wiederum den zyprischen Praktiker-Großaktionär Mazeltov vertritt, der rund 10 % an dem Unternehmen hält. Verbunden ist Isabella de Krassny auch mit der österreichischen Privatbank Semper Constantia, die ein Sanierungsdarlehen für Praktiker organisiert hat und 5 % der Praktiker-Aktien im Depot hat (vgl. BZ vom 4. Oktober).Vedder und de Krassny würden neue Praktiker-Aktien zu je 1,08 Euro kaufen. Der Ausgabepreis stehe aber noch nicht fest, sagte ein Sprecher des Unternehmens der Nachrichtenagentur Reuters. Zu weniger als einem Euro dürfen sie aber nicht ausgegeben werden. Am Freitag stieg die Praktiker-Aktie um 3,2 % auf 1,536 Euro. Die beiden zeichnungsbereiten Fonds würden gemessen an diesem Kurs einen Abschlag von 30 % zugestanden bekommen. Ein Drittel am KonzernPraktiker dürfte mit der Kapitalspritze das Grundkapital in etwa verdoppeln. Zeichnen Whitesmith und Donau Invest Anteilscheine für je 20 Mill. Euro, kämen sie zusammen auf rund ein Drittel der Anteile.Erst am Dienstag war bei den Kreditverhandlungen ein Durchbruch erzielt worden. Praktiker hofft auf insgesamt 75 Mill. Euro, hat aber erst 40 Mill. Euro sicher. Das Geld kommt von einer Investorengruppe, die von Semper Constantia beraten wurde. Über einen zweiten Kredit über 15 Mill. wird noch verhandelt, die restlichen 20 Mill. Euro sollen nach der Kapitalerhöhung fließen.