Verkaufsgespräche

Foodpanda-Bericht bewegt Delivery-Hero-Aktie

Delivery Hero dementiert, dass die Verhandlungen über einen Verkauf des Foodpanda-Geschäfts in Südostasien geplatzt sind. Doch die Ad-hoc-Meldung verpufft: Die Aktie stürzt am Nachmittag regelrecht ab.

Foodpanda-Bericht bewegt Delivery-Hero-Aktie

Foodpanda-Bericht bewegt Delivery Hero

hek Frankfurt

Ein Medienbericht, wonach die Verhandlungen über einen Verkauf des Südostasiengeschäfts geplatzt sind, hat der Aktie von Delivery Hero am Freitag einen Kurssturz beschert. Gegen Mittag dementierte der Essenslieferdienst: Die Gerüchte seien falsch, die Verhandlungen liefen weiter. Daraufhin erholte sich die Aktie, geriet aber alsbald noch stärker unter Druck. Es geht um einen möglichen Verkauf des unter der Marke Foodpanda geführten Geschäfts in Singapur, Malaysia, Philippinen, Thailand, Kambodscha, Myanmar und Laos. Delivery Hero macht keine Angaben, mit wem verhandelt wird.

Zum Handelsschluss auf Xetra kostete die Delivery-Hero-Aktie 16,65 Euro; das war ein Minus gegenüber dem Donnerstagsschlusskurs von 23%. Die Marktkapitalisierung betrug damit nur noch 4,5 Mrd. Euro.

Die "New Straits Times" aus Malaysia hatte berichtet, die Gespräche über den Foodpanda-Verkauf in den Ländern Südostasiens an Grab aus Singapur seien gescheitert. Laut Angaben von "Bloomberg" vom November prüft auch der chinesische Konzern Meituan eine mögliche Übernahme. Die Verkaufsbemühungen laufen seit Monaten. Im September 2023 hatte Delivery Hero bestätigt, die Foodpanda-Geschäfte in einigen südostasiatischen Staaten abgeben zu wollen. Laut der Investmentbank Jefferies hätte ein Verkauf das finanzielle Profil deutlich verbessert.

Für die Investmentbank Bryan Garnier wäre ein Scheitern der Verhandlungen angesichts der enttäuschenden Geschäftsentwicklung keine Überraschung. Es gebe aber offenbar noch andere Interessenten als Grab. Der heißeste Kandidat sei Meituan, die bislang in Südostasien nicht präsent sei. Die in den Medien bislang diskutierte Bewertung von Foodpanda von 1 Mrd. Euro hält der Analyst für überzogen. Realistisch seien 200 Mill. bis 400 Mill. Euro.

Auch für die britische Investmentbank Barclays wäre ein Aus für den geplanten Verkauf keine große Überraschung, denn zuletzt habe es Andeutungen gegeben, die einen Deal zunehmend unwahrscheinlich gemacht hätten. Ein enorm wichtiges Ereignis sei nun die Zahlenvorlage am 14. Februar.

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