Ford profitiert von Kleinlaster-Boom

Pick-up-Trucks helfen Autobauer zu Gewinnsprung - Profitabilität steigt kräftig

Ford profitiert von Kleinlaster-Boom

Reuters/sp Detroit/New York – Die boomende Nachfrage nach Pick-ups in den USA sowie Einsparungen haben Ford im dritten Quartal zu einem Gewinnsprung und über die durchschnittlichen Markterwartungen verholfen. Der Reingewinn kletterte um knapp zwei Drittel auf 1,6 Mrd. Dollar, wie der nach General Motors zweitgrößte US-Autobauer am Donnerstag mitteilte. Der Konzernumsatz stieg leicht auf 36,5 Mrd. Dollar.Finanzvorstand Bob Shanks sagte, das Ergebnis stimme ihn zuversichtlich, die Prognose für den Gewinn je Aktie im Gesamtjahr am oberen Rand der Spanne zu erreichen. Das untere Ende des Korridors wurde um 10 Cent je Aktie angehoben, so dass die Erwartungen jetzt von 1,75 bis 1,85 Dollar reichen. Die Aktie von Ford, die seit Jahresbeginn leicht an Wert verloren hat, während GM und Fiat Chrysler kräftige Zugewinne verzeichnet haben und Tesla die traditionsreichen Automobilkonzerne allesamt hinter sich gelassen hat, legte zunächst 1,7 % zu.Ein großer Teil des Gewinns von Ford floss aus dem Verkauf der in den USA beliebten Kleinlaster mit offener Ladefläche, sogenannter Pick-up-Trucks. Der Konzern konnte den Preis für die begehrte “F-Serie” binnen Jahresfrist im Schnitt um 2 800 Dollar auf 45 400 Dollar anheben. Entsprechend hoch war die Rendite in Nordamerika. Sie kletterte auf mehr als 8 % – gut 2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und ein Wert, bei dem selbst Premiumhersteller glänzende Augen bekommen. In China in der DefensiveNeben dem Heimatmarkt war nur die Region Asien/Pazifik profitabel, wobei nur das Geschäft außerhalb Chinas dazu beigetragen hat. In der Volksrepublik, dem größten Automarkt der Welt, steht Ford unter Druck. Absatz, Marktanteile und Margen in China seien gesunken, räumte Shanks bei der Präsentation der Quartalszahlen ein. Für das Europageschäft, aus dem sich Ford im Gegensatz zum US-Rivalen GM nicht zurückgezogen hat, kündigte Shanks für das Schlussquartal und für das Gesamtjahr die Rückkehr in die schwarzen Zahlen an. Im dritten Quartal grenzte der Konzern auf dem Alten Kontinent den Vorsteuerverlust auf 86 Mill. Dollar ein. In Europa belasten negative Währungseffekte durch das Brexit-Votum der Briten und hohe Kosten für neue Modelle die Bilanz. Beim Konkurrenten General Motors hat der Verkauf von Opel an den französischen PSA-Konzern ein tiefes Loch in die Bilanz gerissen. Ohne diesen Effekt konnte auch GM die Erwartungen übertreffen.