Fortum strebt feindliche Uniper-Übernahme an

Abwehrschlacht zeichnet sich ab - Eon zurrt Anteilsverkauf an Finnen fest

Fortum strebt feindliche Uniper-Übernahme an

cru Düsseldorf – Eon hat den Verkauf seiner Beteiligung am Kraftwerksbetreiber Uniper an den finnischen Konkurrenten Fortum rechtlich verbindlich festgezurrt. Entgegen der bisherigen Ankündigung, nur den Eon-Anteil von 47 % an Uniper übernehmen zu wollen, strebt der finnische Energiekonzern nun eine feindliche Komplettübernahme des deutschen Kraftwerksbetreibers an. “Wir begrüßen das Angebot von Fortum als Möglichkeit für Uniper-Aktionäre, zu einer Bewertung zu verkaufen, die Unipers Performance seit dem Spin-off widerspiegelt”, sagte Eon-Chef Johannes Teyssen.Damit zeichnet sich eine Abwehrschlacht des Vorstands und Aufsichtsrats von Uniper ab, da Uniper-CEO Klaus Schäfer, der früher Eon-Finanzchef war, den schon zuvor abgelehnten zweiten Vorstoß der Finnen mit Rückendeckung seines Aufsichtsrats als Rückkehr des “Wolfs im Schafspelz” zurückgewiesen hat. Befürchtet wird eine Zerschlagung von Uniper durch Fortum.Fortum habe die Absicht angekündigt, ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zu unterbreiten, teilte Eon am Dienstag nach Börsenschluss mit. Das Angebot richte sich an alle Uniper-Aktionäre und sehe eine Barzahlung im Gesamtwert von 22 Euro pro Aktie vor. Uniper war kurz zuvor bei 23,33 Euro aus dem Handel gegangen. Nachbörslich legten die Kurse von Eon und Uniper auf der Handelsplattform Tradegate jeweils leicht zu.Fortum und Eon haben eine Vereinbarung unterschrieben, nach der Eon das Recht hat, Anfang 2018 zu entscheiden, ihren Uniper-Anteil zum selben Gesamtwert pro Aktie anzudienen, den auch alle anderen andienenden Aktionäre erhalten. Der Gesamterlös, der Eon bei Ausübung des Andienungsrechts zuflösse, läge bei 3,8 Mrd. Euro. Die Marktkapitalisierung von Uniper, die sich seit der Abspaltung von Eon und der separaten Börsennotierung im September 2016 verdoppelt hat, liegt bei 8,5 Mrd. Euro. Eon und Fortum haben ihren Deal nun besonders verbindlich gemacht: Sollte Eon den Uniper-Anteil von 47 % nicht andienen, sieht die Vereinbarung das Recht für Fortum vor, alle angedienten Aktien an Eon zu verkaufen. In diesem Fall würde außerdem eine Ausgleichszahlung durch Eon an Fortum fällig.—– Bericht Seite 9