Frankreich hofft auf neue Volksaktie durch Lotto-IPO

Börsen-Zeitung, 15.10.2019 wü Paris - Frankreich will am 7. November den Startschuss für die Privatisierung der staatlichen Lottogesellschaft Française des Jeux (FdJ) geben. Das kündigte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire in der Sonntagszeitung JDD...

Frankreich hofft auf neue Volksaktie durch Lotto-IPO

wü Paris – Frankreich will am 7. November den Startschuss für die Privatisierung der staatlichen Lottogesellschaft Française des Jeux (FdJ) geben. Das kündigte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire in der Sonntagszeitung JDD an. Französische Anleger und Investoren könnten die Aktien in der Zeit vom 7. bis 20. November zeichnen, sagte er. Dem französischen Staat dürfte die Privatisierung nach Angaben von FdJ-Chefin Stéphane Pallez rund 1 Mrd. Euro in die Kasse spülen. Einige Analysten schätzen, dass es sogar 1,5 Mrd. Euro sein könnten. Die Einnahmen sollen in einen Zukunftsfonds fließen.Frankreich hält 72 % des Kapitals der zweitgrößten Lottogesellschaft Europas. Verschiedene französische Veteranenverbände sind zusammen mit 14 % an ihr beteiligt, Mitarbeiter mit rund 5 % und Tabakhändler mit 2 %. Der Staat ist gesetzlich verpflichtet, auch nach der Privatisierung mindestens 20 % des FdJ-Kapitals zu behalten. Sollte ein Investor nach der Privatisierung die 10-Prozent-Schwelle überschreiten wollen, benötigt er dafür die staatliche Zustimmung.Le Maire versprach, dass Privataktionäre, die die Aktien der Lottogesellschaft mindestens 18 Monate lang behalten, für zehn gekaufte Anteilsscheine je eine Aktie gratis erhalten, sofern die Börsenaufsicht dies erlaube. Da er hoffe, aus der FdJ eine Volksaktie zu machen, sei er zudem dafür, einen Preisabschlag von 2 % zu gewähren, sagte er. Mit den von ihr bisher durchgeführten Verkäufen von staatlichen Unternehmensbeteiligungen (Renault, Safran, Engie) hat sich die Regierung von Präsident Emmanuel Macron bislang ausschließlich an institutionelle Investoren gewandt.