wü Paris – Der französische Staat hat seine Hilfe versprochen, um die Liquidation der Nahrungsmittelgruppe Financière Turenne Lafayette zu verhindern und so die Arbeitsplätze der 3 000 Beschäftigten des Unternehmens zu retten. Nach dem Tod von Monique Piffaut, der Gründerin und alleinigen Aktionärin der Gruppe, Ende November ist bei einem Audit ans Licht gekommen, dass die Konten von Financière Turenne Lafayette seit Jahren manipuliert worden sind.Noch ist die von dem neuen Unternehmenschef Eric le Gouvello angeordnete Kontenprüfung zwar nicht abgeschlossen. Doch laut Informationen französischer Medien deutet alles darauf hin, dass Piffaut Umsatz, Ergebnisse und Lagerbestände geschönt hat, um weitere Darlehen von Banken für Zukäufe zu bekommen. Piffaut hatte sich mit Hilfe von Akquisitionen seit 1991 ein kleines Imperium aufgebaut, zu dem unter anderem die Marken William Saurin (Fertiggerichte), Madrange (Aufschnitt), Montagne Noir (Aufschnitt) und Garbit (Dosengerichte) gehören. Die Gruppe hat 21 Standorte in Frankreich und beschäftigt dort mehr als 3 000 Mitarbeiter. Ihr Jahresumsatz wurde vor dem Tod von Piffaut mit 900 Mill. Euro angegeben.Inzwischen ermittelt die Finanzbrigade in dem Fall. Bei einem Krisentreffen berieten die neue Firmenleitung von Financière Turenne Lafayette, Vertreter von Banken und dem Landwirtschaftsministerium diese Woche im Wirtschaftsministerium über das weitere Vorgehen. Nach Angaben von Industrie-Staatssekretär Christophe Sirugue schließt die sozialistische Regierung einen Einstieg des Staates in das Kapital der Gruppe aus. Stattdessen neigt sie dazu, dem Unternehmen falls notwendig zusammen mit Banken einen Kredit zu gewähren, um so die Liquidation zu verhindern.Die neue Leitung der Nahrungsmittelgruppe hat versprochen, alles dafür zu tun, die mehr als 3 000 Arbeitsplätze zu erhalten. Sie erwägt deshalb, das Kapital für andere Investoren zu öffnen.