Fraport verkauft ihren Anteil am Flughafen im zen­tralchinesischen Xi’an für umgerechnet 160 Mill. Euro. Damit beendet der Flughafenbetreiber sein Engagement in China. Wie das Unternehmen mitteilte, habe man eine Einigung zum Verkauf des Anteils an der Xi’an Xianyang International Airport Co., Ltd. (Xi’an) unterzeichnet. Im Rahmen der Vereinbarung verkaufe Fraport alle Gesellschaftsanteile (24,5%), die 2008 erworben worden waren, nun zu einem Preis von 1,11 Mrd. Yuan an Chang’an Huitong Co., Ltd. Die Beteiligung sei die Betreibergesellschaft des Flughafens. Bis zum Abschluss der Transaktion seien noch mehrere Schritte erforderlich. Der Flughafenbetreiber geht aber aktuell von einem Abschluss des Deals im zweiten Quartal 2022 aus.

Aus der Transaktion erwarte Fraport einen positiven Effekt auf das Konzern-Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) sowie auf das Finanzergebnis. Der Zahlungsmittelzufluss werde sich zudem reduzierend auf die Nettofinanzschulden auswirken.

„Auf Xi’an blicken wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagte Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender von Fraport. „Einerseits haben wir unsere Expertise eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Wir haben den Flughafen in Xi’an in den vergangenen 14 Jahren erfolgreich von einem mittelgroßen Regionalflughafen mit etwa zehn Millionen Passagieren zu einem der größten Flughäfen Chinas mit mehr als 40 Millionen Passagieren erfolgreich weiterentwickelt.“ Der Fraport-Chef räumt allerdings eine strategische Enttäuschung im Zusammenhang mit dem Airport ein: „Wir sahen unseren Minderheitsanteil in Xi’an stets als Einstieg in den chinesischen Markt. Wir wollten unsere Position im bevölkerungsreichsten Land der Welt ausbauen. Dies hat sich in den vergangenen Jahren jedoch weder in Xi’an noch an anderen chinesischen Flughäfen ergeben.“ Deshalb beende Fraport ihr Engagement auf dem chinesischen Markt.