Freenet freut sich über TV-Nachfrage

Mobilfunkanbieter hebt Kundenziel an - Sondereffekt treibt Gewinn

Freenet freut sich über TV-Nachfrage

ste Hamburg – Beim Mobilfunkanbieter Freenet entwickelt sich das TV-Geschäft besser als erwartet. Das TecDax-Unternehmen aus Büdelsdorf registrierte im dritten Quartal einen Anstieg der Anzahl zahlender Kunden um rund 390 000 auf knapp 875 000 und erhöhte das Jahresziel 2017 nun um 150 000 auf 950 000. Die von Freenet veröffentlichten Zahlen zum Umsatz und operativen Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) im dritten Quartal übertrafen Markterwartungen.”Die sehr guten Kennzahlen im Segment TV und Medien untermauern die starke Kundennachfrage nach unserem DVB-T2-Produkt Freenet TV sowie nach unserem IPTV-Produkt Waipu.tv”, erklärte Vorstandschef Christoph Vilanek. Als “sehr positiv” hob er die Vertragsverlängerung mit Media-Saturn Deutschland hervor, wodurch der stationäre Vertrieb als Ergänzung zu den eigenen Aktivitäten gestärkt werde und langfristig Planungssicherheit bestehe. Die Tochter Mobilcom-Debitel verlängerte im Oktober den Kooperationsvertrag vorzeitig um fünf Jahre. Zudem konnte Freenet nach dem Bilanzstichtag 30. September die seit März 2016 bestehende Brückenfinanzierung durch ein syndiziertes, fünfjähriges Bankdarlehen über 710 Mill. Euro mit Fälligkeit im Oktober 2022 ablösen. Damit habe man sich langfristige Finanzierungssicherheit verschafft. Erwartungen übertroffenMit Blick auf die Zahlen hob Finanzvorstand Joachim Preisig die Steigerung des freien Cash-flows – auf 87 (i.V. 71) Mill. Euro im dritten Quartal – mit der daraus resultierenden Verringerung der Nettofinanzschulden hervor. Eigene Erwartungen seien damit erfüllt worden. Für das Gesamtjahr plant Freenet mit einem freien Cash-flow von rund 310 Mill. Euro. Der Umsatz lag mit 880 Mill. Euro um 2 % über dem Analystenkonsens.Auch das Ebitda, das im Berichtsquartal um 81 % auf 214 (118) Mill. Euro stieg, übertraf die durchschnittlichen Markterwartungen. Zu diesem Anstieg trug das Mobilfunksegment mit knapp 206 Mill. Euro einschließlich eines Sondereffektes von knapp 104 Mill. Euro aus der Beteiligung an Sunrise Communications sowie das TV- und Medien-Segment mit knapp 11 Mill. Euro bei. Der Sondereffekt basierte maßgeblich auf einem Gewinn von Sunrise über 420 Mill. sfr aus dem Verkauf der Swiss Towers an ein Konsortium. Ohne Sunrise liege das Ebitda mit 110 Mill. Euro um 1,9 % über dem Vorjahreswert, so Freenet.Der Konzern bekräftigte seine Finanzziele, die für 2017 unter anderem ein auf 410 (i.V. 402) Mill. Euro steigendes Ebitda ohne Berücksichtigung der Sunrise-Ergebnisanteile vorsehen. Oddo-Analyst Marcus Silbe verwies auf Spekulationen, Freenet könnte sich von der Sunrise-Beteiligung trennen.