Freenet tilgt Sunrise-Bankdarlehen

Verschuldung im Mobilfunkkonzern sinkt nach Anteilsverkauf deutlich

Freenet tilgt Sunrise-Bankdarlehen

ste Hamburg – Der Mobilfunkkonzern Freenet hat das syndizierte Bankdarlehen von 610 Mill. Euro getilgt, das zur Finanzierung der 2016 erworbenen Beteiligung am Schweizer Telekommunikationsanbieter Sunrise Communications aufgenommen worden war.Wie der MDax-Konzern aus Büdelsdorf mitteilte, stammen die Mittel zur Rückzahlung des fälligen Darlehens (vgl. BZ vom 19.3.2016) aus der Veräußerung des von Freenet gehaltenen Sunrise-Aktienpakets von 24 % an den US-Kabelkonzern Liberty Global.Dieser hatte Sunrise im August für insgesamt 6,8 Mrd. sfr übernommen. Freenet nahm das Angebot von 110 sfr je Sunrise-Aktie an und sicherte sich durch den Verkauf von insgesamt gut 11 Millionen Aktien einen Veräußerungserlös von umgerechnet rund 1,1 Mrd. Euro. Der Erlös in sfr sei dem Unternehmen am 11. November in bar zugeflossen, hieß es am Freitag.Der Verkauf der Sunrise-Aktie stärke die Kapitalbasis von Freenet nachhaltig, meinte Finanzvorstand Ingo Arnold. “Der damit vorangetriebene Schuldenabbau zusammen mit der in einem herausfordernden Umfeld optimierten Fälligkeitsstruktur der übrigen Finanzschulden gestalten die Bilanz zukunftssicher und stellen einen Zugewinn finanzieller Flexibilität dar.” Der Konzern hatte bereits angekündigt, mit rund 800 Mill. Euro einen Großteil des Veräußerungserlöses zur Entschuldung zu nutzen. Weitere Finanzschulden von 200 Mill. Euro will Freenet spätestens im März kommenden Jahres tilgen, wie nun bekannt wurde.Die übrigen Erlöse sollen in das Geschäft investiert werden, den Aktionären zugutekommen oder in weitere kleinere Schuldentilgungen fließen. Anfang September hatte das Unternehmen ein Aktienrückkaufprogramm für bis zu 100 Mill. Euro aufgelegt, in dessen Rahmen bis spätestens Ende dieses Jahres bis zu 5 Millionen Aktien der Gesellschaft bzw. 3,9 % des Grundkapitals über die Börse zurückgekauft werden sollten. Ferner hatte Vorstandschef Christoph Vilanek im Interview mit der Börsen-Zeitung im Zuge des Sunrise-Deals im August “mit noch mehr Zuversicht” in Aussicht gestellt, nach der zuletzt ausgesetzten Dividendenzahlung die Ausschüttungspolitik im nächsten Jahr wieder aufzunehmen (vgl. BZ vom 13. August).Freenet unterstrich am Freitag, zusammen mit der bereits frühzeitig durchgeführten Refinanzierung fälliger Schuldscheindarlehen im laufenden Geschäftsjahr habe sich die Schuldensituation des an der Börse mit rund 2,2 Mrd. Euro bewerteten Konzerns “massiv entspannt”. So sei eine Senkung des Verschuldungsgrads von 4,8 zum Jahresende 2019 auf aktuell rund 1,7 erreicht worden.Die Aktie von Freenet, die im Jahresverlauf zuvor um rund 17 % gefallen ist, legte am Freitag nun ähnlich wie der MDax um 0,9 % (auf 17,20 Euro) zu.