Dialysekonzern

FMC kämpft mit Grippefolgen – Hoffnung auf zweites Halbjahr

Eine schwere Grippesaison in den USA hat sich zuletzt dämpfend auf die Behandlungszahlen des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care ausgewirkt. Trotz millionenschwerer Einsparungen hat das Unternehmen im zweiten Quartal zudem operativ weniger verdient als erwartet.

FMC kämpft mit Grippefolgen – Hoffnung auf zweites Halbjahr

FMC macht schwere Grippesaison in
den USA zu schaffen

Reuters Frankfurt

Die Folgen einer schweren Grippesaison in den USA bremsen den Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC). Das Unternehmen rechnet für seinen wichtigsten Markt nun mit einem geringeren Behandlungswachstum als bisher gedacht, nachdem die Zahl der Dialysebehandlungen dort im zweiten Quartal auf Vorjahresniveau stagnierte. „Die Grippe im ersten Quartal war weitaus schwerwiegender, als wir dachten“, sagte FMC-Chefin Helen Giza am Dienstag. FMC gehe für das Gesamtjahr nun von stagnierenden bis leicht positiven Behandlungszahlen in den USA aus. Bislang hatte der Konzern ein organisches Wachstum von mehr als 0,5% in Aussicht gestellt. An seiner Jahresprognose für Umsatz und Ergebnis hielt er jedoch fest.

Mehr Todesfälle, weniger Behandlungen

Giza erläuterte, dass der Zustrom neuer Dialyse-Patienten ermutigend sei. „Fünf Monate in Folge haben wir nun eine monatliche Steigerung des Zuflusses gesehen.“ Doch die schwere Grippewelle zu Jahresbeginn habe zu mehr Todesfällen und Behandlungsunterbrechungen geführt, was den Trend zunichtemache.

Trotz der Herausforderungen in den USA legte der Konzernumsatz im zweiten Quartal um 1% auf 4,79 Mrd. Euro zu. Währungsbereinigt entsprach das einem Plus von 5%. Das bereinigte operative Ergebnis stieg um 9% auf 476 Mill. Euro. Analysten hatten im Mittel etwas mehr erwartet. FMC-Aktien waren mit einem Minus von fast 4% größter Dax-Verlierer.

Zölle kaum ein Thema

Für das Gesamtjahr 2025 peilt FMC weiterhin ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich an. Das bereinigte operative Ergebnis soll ebenfalls währungsbereinigt im hohen Zehner- bis hohen Zwanziger-Prozentbereich zulegen. „Wir gehen für die zweite Jahreshälfte von weiteren deutlichen operativen und finanziellen Verbesserungen aus“, sagte Giza.

Als Zeichen der Zuversicht will FMC im August mit der ersten Tranche des bereits angekündigten Aktienrückkaufs im Volumen von 1 Mrd. Euro beginnen. Giza hatte das Unternehmen, das lange unter den Folgen der Corona-Pandemie, Personalmangel und steigenden Kosten litt, mit einem umfassenden Umbau stabilisiert. Das Sparprogramm trug im abgelaufenen Quartal mit 58 Mill. Euro zum Ergebnis bei.

Zu den befürchteten Auswirkungen von neuen Zöllen im Handel zwischen den USA und der EU äußerte sich die Konzernchefin gelassen. „Wir sehen für 2025 nur eher begrenzte Auswirkungen durch Zölle“, sagte sie. Ein Großteil der Verbrauchsmaterialien werde bereits in den USA hergestellt. Importierte Dialysemaschinen seien zudem durch Handelsabkommen oder durch das Nairobi-Protokoll von Zöllen ausgenommen. Nur bei Pharmazeutika sei die weitere Entwicklung noch nicht absehbar.