Schmierstoffhersteller

Fuchs Petrolub wächst langsamer

Dem Mannheimer Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub haben steigende Rohstoff-, Transport- und Energiekosten im dritten Quartal auf die Profitabilität gedrückt. An der im Juli zum zweiten Mal erhöhten Jahresprognose hält das Unternehmen trotzdem fest.

Fuchs Petrolub wächst langsamer

kro Frankfurt − Der Mannheimer Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub hat sein hohes Wachstumstempo aus dem ersten Halbjahr wegen der schwierigen Versorgungslage auf dem Rohstoffmarkt im dritten Quartal nicht halten können. Zwar legte der Umsatz im Vergleich zur Vorjahreszeit um fast 16 % auf 718 Mill. Euro zu. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging mit 88 Mill. Euro jedoch um gut 3 % zurück. „Wir haben eine signifikante Inflation in unseren Rohstoffkosten“, sagte Vorstandsvorsitzender Stefan Fuchs, dessen Großvater das heutige MDax-Unternehmen 1931 gegründet hat. „Wir sind jetzt dabei, die absoluten Preiserhöhungen, die wir haben, weiterzugeben.“ Unter dem Strich decke das aber trotzdem nicht die gesamten Kostensteigerungen ab, die sich derzeit zum Beispiel auch durch die hohen Energiepreise und Transportkosten ergeben.

Produktion nicht gedrosselt

Hinzu komme, dass sich die globalen Engpässe nicht nur auf die Preise auswirkten, sondern auch auf die Nachfrage. „Die Kunden haben weniger abgerufen, weil sie selbst nicht lieferfähig sind“, erklärte Fuchs. Mit seinen Ölen und Fetten beliefert das Unternehmen die unterschiedlichsten Branchen der Industrie von Autoherstellern, Maschinenbauern, Luft- und Raumfahrtunternehmen bis hin zu Stahl-, Zement- und Lebensmittelherstellern. Im verarbeitenden Gewerbe habe sich die Beschaffung mittlerweile zu einem regelrechten „Nahkampf“ entwickelt, sagt Fuchs. All das bleibe auch im vierten Quartal herausfordernd, fügte Finanzchefin Dagmar Steinert hinzu. Die eigene Produktion sei bislang aber noch nicht gedrosselt worden.

Auch an der im Juli zum zweiten Mal angehobenen Jahresprognose hält Fuchs Petrolub weiter fest. So soll sich der Umsatz nach wie vor am oberen Ende der Bandbreite von 2,7 bis 2,8 Mrd. Euro bewegen. Das Ebit sieht der Vorstand zwischen 350 und 360 Mill. Euro. Beide Werte würden damit deutlich über dem Vorkrisenniveau liegen.

In der Neunmonatsbetrachtung hat Fuchs sowohl im Umsatz als auch im Ebit schon jetzt besser abgeschnitten als vor der Pandemie. So stieg der Erlös in der Zeitspanne um 22 % auf 2,13 Mrd. Euro und das Ebit um 37 % auf 279 Mill. Euro. Die Markterwartungen habe Fuchs damit zwar übertroffen, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank. An der Börse gab die Aktie dennoch in der Spitze um fast 6 % nach.

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