Befragung Alix Partners

Führungskräfte wappnen sich für neue Herausforderungen

Die Covid-Pandemie ist für internationale Führungskräfte nicht die größte Herausforderung. Das geht aus einer Befragung hervor, die die Unternehmensberatung Alix Partners in neun Ländern durchgeführt hat.

Führungskräfte wappnen sich für neue Herausforderungen

wü Paris

Die Covid-19-Pandemie sorgt in vielen Branchen wie der Tourismusindustrie für die heftigste Krise ihrer Geschichte. Und doch ist die Pandemie nicht die Störung, die Unternehmenschefs derzeit am meisten fürchten. Das geht aus dem ersten Disruption Index hervor, den die Unternehmensberatung Alix Partners gerade veröffentlicht hat. Sie hat dafür 3149 Firmenchefs aus China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Italien, Kanada, den USA und der Schweiz aus verschiedenen Branchen wie der Luftfahrt- und der Automobilindustrie, Finanzdienstleistungen, Technologien und Telekommunikation befragt.

Ergebnis: Unternehmenschefs sehen im neuen und verstärkten Wettbewerb, neuen Technologien, künstlicher Intelligenz und Vorschriften die größten Herausforderungen für ihre Tätigkeiten. „Die Daten zeigen eindeutig, dass Führungskräfte denken, dass Covid-19 trotz seiner zerstörerischen Kräfte insgesamt weniger Auswirkungen als die langfristigen Herausforderungen wie die Automatisierung und Umweltanliegen haben wird“, erklärt Alix-Partners-Chef Simon Freakley. Die Unternehmenschefs seien bereits jetzt dabei, sich auf eine neue Welle von Störungen in der Post-Covid-Phase vorzubereiten.

Dabei scheint es ihnen jedoch ein wenig an Vertrauen zu mangeln. So haben nur 37% der Befragten volles Vertrauen, den künftigen Herausforderungen gewachsen zu sein. Dabei zeigten sich die Führungskräfte in China und den USA am zuversichtlichsten, in Italien und Japan dagegen am wenigsten zuversichtlich.

Obwohl die Luftfahrtindustrie eine der am stärksten von der Coronakrise getroffenen Branchen ist, haben ihre Vertreter das größte Vertrauen, dass ihr Unternehmen zerstörerischen Kräften standhalten kann. Dagegen haben Vertreter der Automobilindustrie das geringste Vertrauen darin. Insgesamt glauben 52% der befragten Firmenlenker, dass ein Kompetenzdefizit ihr Unternehmen anfälliger für neue Störungen macht. Deshalb halten es viele von ihnen für wichtiger, die Unternehmenskultur zu ändern, um flexibler auf die neuen Herausforderungen reagieren zu können, als in neue Technologien zu investieren.

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