Für Adobe gibt es keine Krise

Börsen-Zeitung, 14.7.2020 dpa-afx New York/San Jose - Trotz zahlreicher Berichte über den Kahlschlag, den die Coronakrise in den Auftragsbüchern der Kreativbranche hinterlassen hat, sieht es bei Adobe, einem ihrer größten Software-Dienstleister,...

Für Adobe gibt es keine Krise

dpa-afx New York/San Jose - Trotz zahlreicher Berichte über den Kahlschlag, den die Coronakrise in den Auftragsbüchern der Kreativbranche hinterlassen hat, sieht es bei Adobe, einem ihrer größten Software-Dienstleister, bisher so aus, als gäbe es keine Pandemie. Das im Mai zu Ende gegangene zweite Quartal des Konzerns konnte sich sehen lassen. Mit einem Umsatzwachstum im Jahresvergleich von 14 % auf 3,13 Mrd. Dollar und einem Sprung beim Nettogewinn von 633 Mill. auf 1,1 Mrd. Dollar hätte man fast den Anschein gewinnen können, die Coronakrise ginge spurlos an Adobe vorüber. Mit der Umstellung ihres Erlösmodells von Software-Paketen auf Abonnements im Jahr 2013 gehörten die Amerikaner zu den Ersten, die einen harten Bruch mit dem zuvor vorherrschenden Lizenzmodell vollzogen: statt einmaligem Kauf nun monatliche Zahlungen. Zum Vergleich: Microsoft bietet neben der Abo-Version ihres EDV-Pakets Office 365 weiterhin Einzellizenzen für Office 2019 an. Adobe-Vorstandschef Shantanu Narayen war und ist der Kopf hinter dem Strategiewechsel.