Die Coronapandemie hat Airbus bis in ihre Grundfesten erschüttert. Die mit dem Virus ausgelöste tiefe Rezession in der Luftfahrtbranche hat die finanzielle Substanz des Flugzeugherstellers aus Toulouse derart aufgezehrt, dass Konzernchef Guillaume Faury den Eindruck erweckt, mit seinem Latein auf operativer Ebene bald am Ende zu sein. Weitere Kürzungen in der Fertigung hier, Stellenstreichungen dort – der Einbruch des Geschäfts geht schneller vonstatten, als der Franzose mit Gegenmaßnahmen adäquat reagieren kann. Jetzt wird’s für Faury richtig eng. Denn der Mittelabfluss hat mittlerweile ein derart erschreckendes Niveau angenommen, dass ein weiterer Quartalsverlust das Konzern-Eigenkapital vollends wegschmelzen lassen könnte. Ende Juni betrug dieses mit 1,3 Mrd. Euro nur noch 1,2 % der Bilanzsumme. Um weiter ein relativ großes Rad zu drehen, benötigt das Unternehmen frisches Kapital. Das stellt Finanzchef Dominik Asam vor Herausforderungen. Als Lösung könnte eine Mixtur aus einer Kapitalerhöhung und neuen Krediten der Gläubigerbanken anstehen. sck