Für OMV sprudeln die Ertragsquellen

Wiener Ölkonzern meldet Rekorde und erhöht Dividende - Rückkehr in Libyen und Stabilisierung in Rumänien

Für OMV sprudeln die Ertragsquellen

wb Frankfurt – Dem österreichischen Ölkonzern OMV ist 2012 ein Gewinnsprung gelungen. Daran solle die Aktionäre in Form einer um 10 Cent auf 1,20 Euro je Aktie erhöhten Dividende teilhaben. Nur 2007 war mit 1,25 Euro mehr ausgeschüttet worden. Am Kapital hält die Republik 31,5 % über die staatliche Holding ÖIAG und 24,9 % liegen bei der Ipic, einem Staatsfonds aus Abu Dhabi. Das Investitionsbudget, das 2012 von 3,1 Mrd. auf 2,4 Mrd. Euro zurückgefahren wurde, soll dieses Jahr auf 2,8 Mrd. Euro steigen.”Wir haben von der Rückkehr der Produktion in Libyen und von einer stabilisierten Produktion in Rumänien und Österreich profitiert”, kommentierte OMV-Generaldirekor Gerhard Roiss. Die Produktion in Libyen und im Jemen sei wieder so hoch wie vor der Krise. Pipeline gefülltDie Projektpipeline sei gestärkt und ein große Tiefwasser-Gasfund im rumänischen Schwarzen Meer, sowie die Akquisitionen in Norwegen haben seiner Einschätzung nach die Basis für weiteres Wachstum gelegt. Die Downstream-Veräußerungen und das Performance-Steigerungsprogramm seien auf gutem Weg.Im Schlussquartal hat der Konzern den Überschuss um die Hälfte auf 317 Mill. Euro gesteigert, vor Sondereffekten steht ein Plus von 19 % auf 393 Mill. Euro zu Buche. Auch der stärkere Dollar hat dem Ertrag der Gruppe diesmal geholfen. Und das Raffinerie- und Tankstellengeschäft hat das operative Ergebnis verdoppelt.Im Gesamtjahr ergibt sich ein Sprung im Nettogewinn von 1,08 Mrd. auf 1,36 Mrd. Euro bzw. 1,54 Mrd (i. V. 1,08) Mrd. Euro vor Sondereffekten. Der deutlich größere französische Rivale Total hatte von Oktober bis Dezember einen bereinigten Nettogewinn von 3,08 Mrd. nach 2,73 Mrd. Euro ausgewiesen. Die Franzosen erhöhen die Dividende minimal auf 2,34 Euro je Aktie. Das operative OMV-Ergebnis legte 2012 um ein Viertel auf 3,1 Mrd. Euro zu. Davon steuerte die rumänische Petrom mit 1,27 Mrd. Euro 9 % mehr als zuvor bei. Der Konzernumsatz stieg um 25 % auf den Rekord von 42,6 Mrd. Euro; im vierten Quartal kletterten die Erlöse um 22 % auf 11,4 Mrd. Euro.Die Nettoschulden wurden um ein Fünftel auf 3,75 Mrd. Euro gesenkt, das Gearing wurde damit von 34 auf 26 % gedrückt. Nach den Zukäufen der Projekte Edvard Grieg und Aasta Hansteen in Norwegen sollen dieses Jahr die Investitionen angehoben werden. Weiter läuft das Verkaufsprogramm, das bis 2014 rund 1 Mrd. Euro in die Kasse bringen soll.Roiss erwartet für den laufenden Turnus, dass der durchschnittliche Brent-Rohölpreis über 100 Dollar pro Fass (à 159 Liter) liegen wird. Auf den europäischen Gasmärkten sollen die Preise zunehmend durch Hubnotierungen statt ans Öl gebundene Gaspreise beeinflusst werden. 2012 sank das operative Ergebnis im Gas- und Energiegeschäfts von um 23 %. Von April an will man mit der russischen Gazprom über die Einkaufspreise nachverhandeln. Nach dem Hoch der Raffinerie-Margen 2012 wird nun die Rückkehr zu einem moderateren Niveau prognostiziert. Und in der Petrochemie wird damit gerechnet, dass die Margen auf dem Niveau von 2012 bleiben und mäßiges Wirtschaftswachstum in den Kernmärkten die Profitabilität belaste.