Wohnimmobilien

Fusion steht vor dem Aus

Mit der Übernahme der Deutschen Wohnen wollte Deutschlands größter Vermieter Vonovia in eine neue Größenklasse aufsteigen. Nun droht der Deal zu scheitern.

Fusion steht vor dem Aus

ab Köln

– Die bislang größte Immobilientransaktion auf dem Immobilienmarkt in Europa steht vor dem Aus. Im Rahmen des Übernahmeangebots an die Aktionäre der Deutsche Wohnen (DW) ist Vonovia aller Voraussicht nach gescheitert, wie Deutschlands größter Wohnungskonzern mitteilte. Die Mindestannahmeschwelle von 50 % der DW-Aktien sei bislang nicht erreicht worden. Die Annahmefrist war Mitte der Woche ausgelaufen, seither wird gezählt. Stand Freitagabend belief sich die Annahmequote auf 47,62 %. Zwar lief die Nachbuchungsfrist zu diesem Zeitpunkt noch, von einer wesentlichen Änderung werde jedoch nicht mehr ausgegangen. Das endgültige Ergebnis soll am Montag veröffentlicht werden.

Zur Begründung wird auf Hedgefonds verwiesen, die sich im Zuge des Übernahmedeals massig mit Deutsche-Wohnen-Aktien eingedeckt hatten, in der Hoffnung auf ein höheres Abfindungsangebot, das beim Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags fällig geworden wäre. Vonovia-Chef Rolf Buch bedauerte die Entwicklung. Da Vonovia von der Sinnhaftigkeit der Transaktion überzeugt ist, werden nun Alternativen ausgelotet. „Wir werden die möglichen Optionen, wie zum Beispiel einen Verkauf der derzeit von Vonovia gehaltenen Aktien an der Deutsche Wohnen, ein erneutes öffentliches Angebot und den Erwerb weitere Aktien prüfen“, sagte Buch.

Vor fünf Jahren hatte Vonovia schon einmal einen Übernahmeversuch gewagt. Damals waren die Bochumer jedoch mit einer Annahmequote von lediglich 30,4 % kläglich gescheitert. Beim zweiten Anlauf stand die Führung des Berliner Rivalen nun aber ausdrücklich hinter dem Plan.

Die beiden Unternehmen wollen an ihrem Versprechen einer Begrenzung der Mietpreissteigerung bis 2026 in Berlin auch ohne den Zusammenschluss festhalten.

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