Gagfah plant Anlaufdividende und Ergebnissprung

Ankündigungen verpuffen aber bei den Investoren

Gagfah plant Anlaufdividende und Ergebnissprung

wb Frankfurt – Das Wohnungsunternehmen Gagfah stellt den Aktionären mit dem Finanzinvestor Fortress (41,3 %) erstmals seit vier Jahren eine Dividende in Aussicht. Wie das Unternehmen mitteilt, ist eine Ausschüttung zwischen 20 und 25 Cent je Aktie vorgesehen. Vom nächsten Jahr an will Gagfah 3 bis 4 % des Nettoinventarwertes (Wert der Immobilien minus Schulden) ausschütten.2013 war laut CEO Thomas Zinnöcker “ein sehr gutes Jahr für die Gagfah und ihre verschiedenen Interessensgruppen”. Es sei eine solide Basis geschaffen worden, auf der die Performance verbessert und das Ergebnis im laufenden Jahr deutlich gesteigert werden könne. Bei Investoren ist die Botschaft verpufft: In einem anziehenden Markt gab die Aktie des MDax-Wertes leicht nach. Beobachter hatten mit einer höheren Anfangsdividende gerechnet.Das Management hält für das laufende Jahr und für 2015 eine weitere Steigerung der für die Immobilienbranche wichtigen operativen Kennzahl Funds from Operations (FFO) auf 88 bis 90 Cent je Aktie für realistisch. Im aktuellen Turnus sollen es mit 80 bis 82 Cent 35 % mehr als im Vorjahr werden. Mietsteigerungen und eine niedrigere Leerstandsquote haben den Angaben zufolge 2013 das Ergebnis auf 60 Cent je Aktie getrieben. 2013 stieg das operative Ergebnis (FFO) um 8 % auf etwa 123 Mill. Euro. Bisher stand ein Plus von 25 % in den Planungsunterlagen des früheren GSW-Chefs.Inzwischen hat die Gagfah nicht nur Aktienplatzierungen, bei denen maßgeblich Fortress Kasse gemacht hat, sondern auch eine mehrstufige, umfassende Refinanzierung erreicht. Die Gruppe zahlt nach der Erneuerung der Kreditverträge im Schnitt 3,1 statt 4,35 % Zinsen auf die Schulden von 4,8 Mrd. Euro. Dies spare 40 Mill. Euro, was voll auf den FFO durchschlage. Dieser soll 2014 auf etwa 175 Mill. Euro zulegen und 2015 gut 190 Mill. Euro ausmachen. Das Verhältnis der Darlehen zu Immobilienwerten (Loan to Value) soll von 62,1 auf 60 % zurückgehen.Das regionale, nicht zum Kerngeschäft zählende Portfolio werde auf mittlere Sicht abgestoßen. In diesem Jahr sollen bis zu 4 500 Quartiere in Randlagen verkauft werden, bei 144 000 Wohnungen insgesamt. 2014 sind rund 70 Mill. Euro für Modernisierungen vorgesehen. Die Mietsteigerungen werden auf 2 % verdoppelt. Der Leerstand soll bis Jahresende von knapp 4,5 unter 4 % gedrückt werden.