ths Madrid – Der spanische Energieversorger Gas Natural Fenosa will den Staat Kolumbien vor das internationale Schiedsgericht der Weltbank in Washington ziehen, nachdem die Behörden in dem südamerikanischen Land am Dienstagabend die Liquidierung der Tochter der Spanier verkündeten. Der spanische Konzern wird laut Medienberichten auf Schadenersatz von mindestens 475 Mill. Euro klagen, was dem Buchwert seines 85 %-Anteils an Electricaribe entspricht.Der Staat hatte bei dem Versorger, der über zwei Millionen Verbraucher an der Karibikküste Kolumbiens versorgt, nach einem langen Konflikt im November interveniert. Die Behörden werfen Gas Natural Fenosa den schlechten Service vor, der zu häufigen Netzausfällen führt, und machen dafür mangelnde Investitionen verantwortlich. Die Spanier wiederum beklagen die hohen Zahlungsausfälle der Kunden, die sich auf 1,3 Mrd. Euro belaufen sollen. Sozial schwache Stromkunden werden gesetzlich geschützt. Kolumbien will das Electricaribe-Geschäft nun an einen anderen Betreiber vermitteln.