Gea überprüft Portfolio auf Margenschwäche

Vorstand wirbt bei Investoren um Vertrauen

Gea überprüft Portfolio auf Margenschwäche

ak Düsseldorf – Gea überprüft die Zusammensetzung ihrer Geschäfte. Es gebe Aktivitäten mit Hunderten Mill. Euro Umsatz, die die durchschnittliche Brutto- oder Ebitda-Marge nicht erreichten, sagte Konzernchef Jürg Oleas am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. “Wir hinterfragen ständig unser Portfolio.”Nach der Verfehlung der Jahresziele und einem eher schwachen Ausblick auf 2018 warb die Gea-Führung um Vertrauen. Oleas und sein Finanzchef Helmut Schmale erläuterten detaillierter die Gründe, warum der auf die Lebensmittelindustrie fokussierte Maschinenbauer am Vortag den Kapitalmarkt böse überrascht hatte.Vor allem skizzierten sie den starken negativen Einfluss durch die rückläufigen Bestellungen der Milchverarbeiter. Seit 2013 seien die Auftragseingänge dieser Industrie, die rund ein Fünftel zum Konzernumsatz beiträgt, rückläufig. Im vergangenen Jahr brachen die Bestellungen aus der Branche um 16 % ein. Oleas betonte, dass es sich um ein marktweites und nicht Gea-spezifisches Problem handele, und verwies auf pessimistische Äußerungen von Großkunden wie Danone und Nestlé zur Branchenkonjunktur. Bei den Getränkeherstellern, die ebenfalls weniger bestellen, verwies Oleas auf Überkapazitäten speziell in China. Das führe auch zu Preisdruck.Der Chef des MDax-Konzerns nahm jedoch ausführlich mit Beispielen Stellung zur Innovationskraft von Gea. Ingenieurstechnisch liege das Unternehmen in seinen Spezialbereichen in der Lebensmittelindustrie an der Weltspitze.Der Kapitalmarkt nahm die Äußerungen positiv auf. Gea setzten sich am Mittwoch an die Spitze des MDax und gewannen gut 3 %. Den laufenden Aktienrückkauf hat Gea fast abgeschlossen. Mittlerweile seien 97 % der avisierten 450 Mill. Euro ausgegeben, sagte Schmale. Das Programm soll Ende Februar beendet werden.