Gedämpfte Stimmung bei Air France-KLM

Coronavirus belastet operatives Ergebnis und Frachtgeschäft - Sinkende Buchungszahlen

Gedämpfte Stimmung bei Air France-KLM

wü Paris – Der Ausbruch des Coronavirus hat dem Optimismus von Air France-KLM für dieses Jahr einen deutlichen Dämpfer versetzt. Im Januar sei die Entwicklung der Passagierzahlen positiv gewesen, so dass die französisch-niederländische Fluggesellschaft relativ zuversichtlich in das neue Jahr gestartet sei, sagte Finanzchef Frédéric Gagey bei der Vorstellung der Bilanz für 2019. Doch inzwischen erwarte Air France-KLM, dass die Einnahmen pro Transporteinheit im ersten Quartal sinken würden. Die Lungenkrankheit Covid-19 habe bereits zu sinkenden Buchungsfaktoren für Langstreckenverbindungen für den Zeitraum Februar bis Mai geführt.Air France-KLM geht davon aus, dass der Coronavirus-Ausbruch und seine Folgen das operative Ergebnis zwischen Februar und April dieses Jahres mit 150 bis 200 Mill. Euro belasten werden. Diese Prognose basiert auf der Annahme, dass die Flugverbindungen nach China im Februar und März unterbrochen bleiben und dann ab April nach und nach wieder aufgenommen werden. “Das ist die Hypothese, die wir derzeit annehmen”, sagt Gagey. Darin berücksichtigt sind neben entgangenen Einnahmen auch die negativen Auswirkungen auf Umsteigeverbindungen sowie mögliche Einsparungen. Sollte die Fluggesellschaft gezwungen sein, die Flüge nach China länger auszusetzen als bisher angenommen, werden auch die finanziellen Auswirkungen steigen.Im Frachtgeschäft macht sich die Lungenkrankheit ebenfalls bemerkbar. Deshalb halte der Druck auf die Auslastungsraten und die Erträge im ersten Halbjahr 2020 an, erklärte Air France-KLM. Der Umsatz der Sparte ist bereits im letzten Jahr um 5,9 % auf 2,15 Mrd. Euro gesunken. Die Einnahmen pro Transporteinheit brachen sogar um 17,1 % ein. Die Nachfrage im weltweiten Luftfrachtverkehr ist letztes Jahr nach Angaben des Branchenverbandes IATA (International Air Transport Association) weltweit zurückgegangen, während gleichzeitig die Kapazitäten erhöht wurden.Daneben haben Air France-KLM letztes Jahr auch hohe Treibstoffkosten von 5,2 Mrd. Euro belastet. Deshalb stieg die Zahl der Passagiere zwar um fast 3 % und der Umsatz um 2,5 % auf 23,27 Mrd. Euro. Doch unter dem Strich verdiente die Fluggesellschaft mit 290 Mill. Euro 130 Mill. Euro weniger als ein Jahr zuvor. Das operative Ergebnis fiel mit 1,41 Mrd. Euro 264 Mill. Euro niedriger als 2018 aus. Air France kam auf ein operatives Ergebnis von 280 Mill. Euro, KLM auf 853 Mill. Euro.Die Aktie von Air France-KLM gab am Donnerstag an der Börse von Paris um 3,5 % auf 9,39 Euro nach.