Geplatzter Sprint-Deal kann Softbank 4 Mrd. Dollar bringen

Japaner sehen wohl von schnellem Gegengebot ab

Geplatzter Sprint-Deal kann Softbank 4 Mrd. Dollar bringen

Von Sebastian Schmid, New YorkMit dem Gegengebot von Dish Network für den US-Mobilfunkbetreiber Sprint haben nicht wenige Marktbeobachter den Beginn eines Bieterwettstreits erwartet. Doch die japanische Softbank hat offenbar keine Eile, ihre vor sechs Monaten vom Sprint-Management bereits angenommene Offerte noch einmal nachzubessern. Das dürfte nicht zuletzt finanzielle Gründe haben. Zwar kann sich der drittgrößte japanische Mobilfunkanbieter, der bislang 20,1 Mrd. Dollar für 70 % an Sprint bietet, ein Übertreffen der 25,5-Mrd.-Dollar-Offerte des US-Satellitenbetreibers prinzipiell leisten. Doch auch ein Scheitern hat für die Japaner finanziell Charme.So steht dem Unternehmen zunächst eine Entschädigung in Höhe von 600 Mill. Dollar zu, sollte Sprint die getroffene Vereinbarung im Nachhinein platzen lassen. Zusätzlich hat Softbank 3,1 Mrd. Dollar in Wandelanleihen gesteckt, die zu einem Kurs 5,25 Dollar gewandelt werden können. Dish Network bietet 7 Dollar je Aktie, sodass auch hier mit der Wandlung der Bonds in Aktien noch einmal knapp 1,1 Mrd. Dollar Gewinn warten. Hinzu kommen 2,5 Mrd. Dollar, die aus Absicherungsgeschäften mitgenommen werden könnten, wie das “Wall Street Journal” berichtet. Demnach hat sich das japanische Unternehmen 17 Mrd. Dollar zu einem Kurs von gut 82 Yen gesichert. Mittlerweile ist der Yen allerdings deutlich gefallen und steht bei knapp 98 Yen je Dollar. Das Unternehmen könnte den daraus entstandenen Gewinn einstreichen, sollten die Dollar für die Akquisition nicht benötigt werden. Baldiger Abschluss möglichNoch ist allerdings völlig offen, ob die Japaner überhaupt höher bieten müssen, um zum Zuge zu kommen. Das Gegengebot kam extrem spät. Softbank ist überzeugt, auf gutem Weg zum Abschluss der Transaktion per 1. Juli zu sein – alle regulatorischen Genehmigungen eingeschlossen. Laut US-Medien wollen sich die Japaner daher zunächst darauf beschränken, auf die eigene starke Bilanz und die möglichen Vorteile einer Verbindung der beiden Firmen im Vergleich zu einer Übernahme durch Dish im Board hinzuweisen.