Gerichtsschlappe für Steinhoff

Börsen-Zeitung, 21.2.2018 wb Frankfurt - Noch ein Rückschlag für den im Strudel eines Bilanzskandals steckenden Möbelkonzern Steinhoff: Laut dem Urteil eines Berufungsgerichts in Amsterdam - dort ist die Europazentrale des südafrikanischen Konzerns,...

Gerichtsschlappe für Steinhoff

wb Frankfurt – Noch ein Rückschlag für den im Strudel eines Bilanzskandals steckenden Möbelkonzern Steinhoff: Laut dem Urteil eines Berufungsgerichts in Amsterdam – dort ist die Europazentrale des südafrikanischen Konzerns, der in Frankfurt gelistet ist – muss Steinhoff den Abschluss 2016 ändern. Begründung: Nur 50 % des Möbeldiscounters Poco hätten bilanziell einbezogen werden dürfen. Doch erkennen die Richter an, dass Steinhoff auch mit der Hälfte der Anteile Kontrolle ausübt. Damit darf die deutsche Tochter konsolidiert werden. Poco setzte 2016 nach eigenen Angaben rund 1,5 Mrd. Euro um. Hintergrund ist ein Streit mit dem Eigentümer der österreichischen XXXLutz-Gruppe. Steinhoff und dieser hatten Poco gemeinsam gekauft, sich dann aber entzweit. Ein Gerichtsverfahren, wem Poco gehört, ist beim Landgericht in Dortmund anhängig. In der Bilanz hatte Steinhoff einen Anteil von 100 % an Poco ausgewiesen. Der Preis, mit dem der Partner herausgekauft werden sollte, stand als Eventualverbindlichkeit in der Bilanz.