Geringe Erstattung für Cook-Kunden

Börsen-Zeitung, 23.11.2019 dpa-afx Zürich - Nach der Pleite der deutschen Thomas Cook haben Betroffene laut Versicherung bisher einen Schaden von 250 Mill. Euro gemeldet. Die kürzlich erfolgte Absage aller Thomas-Cook-Reisen nach dem Jahreswechsel...

Geringe Erstattung für Cook-Kunden

dpa-afx Zürich – Nach der Pleite der deutschen Thomas Cook haben Betroffene laut Versicherung bisher einen Schaden von 250 Mill. Euro gemeldet. Die kürzlich erfolgte Absage aller Thomas-Cook-Reisen nach dem Jahreswechsel werde die Forderungen weiter erhöhen, erklärte der Schadenvorstand des Versicherers Zurich Gruppe Deutschland, Horst Nussbaumer, im Touristik-Fachmagazin FVW. Genauere Zahlen zum Gesamtschaden und den anteiligen Erstattungen wolle Zurich voraussichtlich Anfang Dezember nennen. Die Cook-Geschädigten würden aber nur einen Bruchteil ihrer Auslagen für gebuchte, vom Veranstalter aber nach seiner Insolvenz nicht mehr erbrachte Pauschalreisen zurückerhalten.Nussbaumer forderte die Bundesregierung auf, umgehend Rechtssicherheit zu schaffen. Es gehe darum, das für Reiseveranstalter gewünschte Absicherungsniveau verbindlich festzulegen und zu klären, wie große Veranstalter abgesichert werden könnten. Aktuell ist in Deutschland eine Begrenzung der Haftungssumme auf 110 Mill. Euro möglich, während die EU von ihren Mitgliedstaaten einen Vollschutz der Pauschalreisenden fordert. Da im Fall der Thomas-Cook-Pleite die 110 Mill. Euro nicht ausreichen werden, ist eine Debatte entbrannt, wer den Differenzbetrag übernimmt.