Textilindustrie

Gerry Weber nimmt 2022 Gewinnschwelle ins Visier

Gerry Weber ist weiterhin der Unbill der Corona-Pandemie ausgesetzt. Dennoch bestätigte der Modeproduzent und -händler mit der Veröffentlichung des Zwischenberichts die Prognose für den laufenden Turnus und gab auch einen ersten Ausblick auf 2022....

Gerry Weber nimmt 2022 Gewinnschwelle ins Visier

ab Düsseldorf

Gerry Weber ist weiterhin der Unbill der Corona-Pandemie ausgesetzt. Dennoch bestätigte der Modeproduzent und -händler mit der Veröffentlichung des Zwischenberichts die Prognose für den laufenden Turnus und gab auch einen ersten Ausblick auf 2022. Dann wollen die Ostwestfalen zumindest operativ wieder in die Gewinnzone zurückkehren, wie Finanzchef Florian Frank in einer Pressekonferenz ausführte.

Konkret wird im kommenden Geschäftsjahr bei einem Umsatz von 360 bis 390 Mill. Euro ein normalisiertes operatives Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) im positiven niedrigen zweistelligen Millionenbetrag in Aussicht gestellt. Normalisiert bedeutet ohne Berücksichtigung von ergebnisverbessernden Effekten aus der Leasingbilanzierung nach IFRS 16. In der Prognose nicht berücksichtigt sind nach den Angaben etwaige weitere Lockdowns, wohl aber Risiken durch Verzögerungen in der Lieferkette. Die Rückkehr in die Gewinnzone ist insofern entscheidend, als Ende 2023 die Schulden refinanziert werden müssen. Hierfür dürfe sich die Nettoverschuldung auf nicht mehr als das Dreifache des Ebitda belaufen, führte Frank aus. Per Ende September weist Gerry Weber Finanzschulden von 127 Mill. Euro aus. Zeitgleich wird eine Nettoverschuldung von knapp 37 Mill. Euro gezeigt.

Für das Geschäftsjahr 2021 wird dagegen noch mit einem operativen Verlust im niedrigen zweistelligen Millionenbetrag kalkuliert. Nach neun Monaten beläuft sich der operative Verlust (normalisiertes Ebitda) auf 4 (i.V. −14,8) Mill. Euro. Zwar sind die Ladenlokale seit Juni wieder geöffnet, der Umsatz landete jedoch auch im dritten Quartal noch um gut 3 % unter dem Vorjahreswert. Mit 192 Mill. Euro verharrte der Umsatz nach neun Monaten um 15,6 % unter dem Vergleichswert.