Modehändler

Gerry Weber startet tiefrot

Die Pandemie hat das angeschlagene Modeunternehmen Gerry Weber weiter im Griff. Im ersten Quartal 2021 ließ besonders der anhaltende deutsche Lockdown den Umsatz einbrechen – insgesamt um 45% auf 46,4 Mill. Euro. Das Online-Geschäft legte zwar...

Gerry Weber startet tiefrot

dwo Düsseldorf

Die Pandemie hat das angeschlagene Modeunternehmen Gerry Weber weiter im Griff. Im ersten Quartal 2021 ließ besonders der anhaltende deutsche Lockdown den Umsatz einbrechen – insgesamt um 45% auf 46,4 Mill. Euro. Das Online-Geschäft legte zwar deutlich zu, konnte den Rückgang mit einem Anteil von 20% am Gesamtumsatz aber nur leicht dämpfen, wie die Quartalszahlen zeigen. Der Damenmodehersteller und -händler hatte ursprünglich mit 21 Mill. Euro mehr Umsatz geplant.

Beim um die geänderte Leasingbilanzierung normalisierten Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) stand ein Minus von 3 Mill. Euro und damit ein etwas geringerer Verlust als im weitestgehend coronafreien Vorjahreszeitraum. Grund war der rigorose Sparkurs mit halbierten Personalausgaben bei den erst zum Ende 2019 aus der Insolvenz entlassenen Ostwestfalen. Da auch der schon im ersten Halbjahr 2020 wieder aufgeschnürte Insolvenzplan mit neuen Zugeständnissen der Gläubiger in der Pandemie nicht reichte, schossen die Großaktionäre Mitte Februar 2021 durch eine zusätzliche Kreditfazilität 5 Mill. Euro neue Liquidität zu. Von staatlicher Seite kam dann außerdem im März die Zusage über 12 Mill. Euro Überbrückungshilfe. „Wir werden situationsbedingt auch im Jahresverlauf weitere Finanzierungsmaßnahmen wie zusätzliche Kreditfazilitäten oder staatliche Unterstützungsmaßnahmen prüfen“, stellte Finanzchef Florian Frank klar.

Gerry Weber
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal
in Mill. Euro20212020
Umsatz46,483,7
E-Commerce9,15,9
Ebitda 1– 3,0– 3,5
Ebit– 6,5– 6,9
Ebit-Marge (%)– 14,0– 8,2
Periodenergebnis– 10,1– 9,5
Eigenkapitalquote (%)10,613,0 2
Nettoschulden68,355,6 2
1) ohne Effekte aus geänderter Leasingbilanzierung; 2) zum 31.12.2020Börsen-Zeitung