Gerry Weber wartet auf Erfolg der Restrukturierung
ab Düsseldorf – Der eingeschlagene Sparkurs hat sich für Gerry Weber im abgelaufenen Geschäftsjahr noch nicht ausgezahlt. Im Gegenteil: Da die Sonderlasten im Rahmen des Umbauprogramms deutlich höher ausfielen als geplant, landete das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in dem Ende Oktober abgelaufenen Turnus mit 10,3 Mill. Euro ein weiteres Mal unter dem Vorjahreswert, wie der Bekleidungshersteller und -händler mitteilte. Kalkuliert hatten die Ostwestfalen mit einem Ebit zwischen 10 und 20 Mill. Euro.Trotz der erfolgreichen Umsetzung der Neuausrichtung sei es nicht gelungen, das operative Konzernergebnis zu verbessern, heißt es. Grund dafür seien neben den gesunkenen Retail-Umsätzen der Kernmarken Gerry Weber, Taifun, Samoon und Talkabout “Investitionen in die Qualität und Wertigkeit der Produkte” sowie in IT und Logistik. Diese belasteten das Ergebnis. Hinzu kamen Sonderaufwendungen im Rahmen der Restrukturierung, die mit 9,6 Mill. Euro über den budgetierten 6 Mill. Euro lagen.An der Börse wurde die Nachricht als Verkaufssignal gewertet. Die durch die Restrukturierung ohnehin angeschlagene Aktie gab am Mittwoch in der Spitze um 5,2 % nach. Mit 8,90 Euro stand zum Handelsende ein Tagesverlust von 3,3 % zu Buche. Damit nähert sich der SDax-Wert wieder dem im November im Gefolge von Vorstandsquerelen markierten 52-Wochen-Tief.Umsatzseitig hat sich der Konzern im zurückliegenden Turnus im Rahmen der Erwartung bewegt – die Konzernerlöse gaben um 2,2 % auf 880,9 Mill. Euro nach, kalkuliert hatte Gerry Weber mit einem Rückgang zwischen 2 und 4 %. Allerdings setzten sich die Umsätze anders zusammen, als das Unternehmen erwartete. Positiv stach das Wholesale-Segment hervor, in dem sich der Rückgang auf 1,5 % beschränkte.Deutlich mehr Federn musste dagegen das Retail-Geschäft mit den Kernmarken lassen, auch wenn die dortigen Umsatzverluste um 6,3 % auf 392,6 Mill. Euro vor allem auf die 68 Filialschließungen zurückzuführen waren. Flächenbereinigt gaben die Erlöse um 1,9 % nach. Höhere Umsätze konnte dagegen die 2014 erworbene Tochtergesellschaft Hallhuber vorweisen. Sie baute den Umsatz um 6 % auf 194,3 Mill. Euro aus und trägt mittlerweile gut 22 % zum Konzernumsatz bei.Zu den Aussichten für den neuen Turnus halten sich die Ostwestfalen noch bedeckt. Hier soll es im Rahmen der Bilanzpressekonferenz am 27. Februar mehr Informationen geben.