Zusammenschluss

Gerüchte um eine Allianz von Ferrari und Armani

Mehrere italienische Banken arbeiten angeblich an einem Zusammenschluss der italienischen Luxusmarken Ferrari und Giorgio Armani. Das berichtet die Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“. Dem Bericht zufolge könnte die Modegruppe Armani im Rahmen...

Gerüchte um eine Allianz von Ferrari und Armani

bl Mailand

Mehrere italienische Banken arbeiten angeblich an einem Zusammenschluss der italienischen Luxusmarken Ferrari und Giorgio Armani. Das berichtet die Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“. Dem Bericht zufolge könnte die Modegruppe Armani im Rahmen einer allein Armani vorbehaltenen Kapitalerhöhung für 5,2 bis 7 Mrd. Euro einen Anteil von 15 bis 20% an dem Luxusautoproduzenten erwerben. Ferrari-Großaktionär Exor, der 23% des Ferrari-Kapitals und 33% der Stimmrechte kontrolliert, soll den Vorschlag vorerst ablehnen.

Ganz unwahrscheinlich ist ein solches Projekt jedoch nicht. Der bald 87-jährige Modeunternehmer Armani hat erst kürzlich von einer möglichen Verbindung mit einem italienischen Partner gesprochen, der nicht notwendigerweise aus dem Luxussektor kommen müsse. Offenbar will er sein Lebenswerk sichern. Er will insbesondere einen Verkauf ins Ausland verhindern. Zahlreiche italienische Modeunternehmen wie Gucci, Loro Piana und Versace sind unter ausländischer Kontrolle.

Armani, mit einem Umsatz von 2,2 (inklusive Lizenzen: 4,2) Mrd. Euro (2019) gehört zu den größten Modekonzernen Italiens. In den letzten Jahren hat Giorgio Armani das Unternehmen personell umgebaut, das Portfolio auf drei Modelinien reduziert und ist eine Allianz mit dem zur Schweizer Richemont-Gruppe gehörenden Online-Händler Ynap (Yoox Net-à-Porter) eingegangen. Außerdem ist Armani mit 5% bei dem gerade an die Börse gegangenen Jachtenhersteller The Italian Sea Group eingestiegen.

Ferrari wird an der Börse eher wie ein Luxusproduzent als ein Autohersteller bewertet und ist 35 Mrd. Euro wert. Großaktionär Exor könnte versucht sein, eine stabile italienische Aktienmehrheit zu stärken und das Beteiligungsportfolio zu erweitern. Die Kontakte zwischen den Familien Elkann-Agnelli, Großaktionäre von Exor, und Armani sind eng. Es gibt eine Partnerschaft von Ferrari mit Giorgio Armani und Exor hat Beteiligungen an dem französischen Schuhproduzenten Christian Louboutin und dem chinesischen Luxusgüterproduzenten Shang Xia erworben.