Gesco macht Geschäftsfeld dicht

Verkauf von sechs Gesellschaften an Schweizer Evoco - Ausblick angepasst - Bilanzrelationen verbessert

Gesco macht Geschäftsfeld dicht

ab Düsseldorf – Die Beteiligungsholding Gesco nimmt mit dem Rückzug aus dem Segment Mobilitätstechnologie den größten Portfolioumbau der Firmengeschichte vor. An Evoco, einen auf Übernahme und Entwicklung von mittelständischen Portfolios spezialisierten Schweizer Fonds, würden sechs Tochtergesellschaften veräußert, teilten die Wuppertaler mit. Zuletzt hatte Gesco 18 Gesellschaften unter ihrem Dach vereint.In Summe trennt sich die Beteiligungsholding von einem Jahresumsatz von 90 Mill. Euro, entledigt sich aber zugleich eines für das laufende Geschäftsjahr zu erwartenden operativen Verlusts (Ebit) von 15 Mill. Euro. Der Fehlbetrag setzt sich aus einem operativen Verlust von 1,5 Mill. Euro und den im ersten Halbjahr vorgenommenen Wertkorrekturen von 13,5 Mill. Euro zusammen. Vier der verkauften Gesellschaften waren dem Segment Mobilitätstechnologie zugeordnet, das mit der Trennung aufgegeben wird. In diesem Segment waren auch die Impairments angefallen. Weitergereicht werden zudem die Frank Walz- und Schmiedetechnik sowie die C.F.K. CNC-Fertigungstechnik Kriftel. Der Verkauf von fünf der sechs Gesellschaften solle zeitnah erfolgen, der Verkauf der Paul Beier könnte sich dagegen länger hinziehen, da der Vollzug einer behördlichen Genehmigung bedürfe, heißt es.Der Kaufpreis beläuft sich nach den Angaben auf 27 Mill. Euro und geht mit einem Nettozufluss von 15 Mill. Euro einher. Die Käuferin übernimmt zudem Nettofinanzschulden, Pensionsverpflichtungen und Leasingverbindlichkeiten im Gesamtvolumen von 28 Mill. Euro, heißt es. Die zufließenden Mittel will Gesco teils in den Schuldenabbau und teils in Akquisitionen stecken. Beifall von der Börse”Gesco bleibt unverändert ein langfristiger Investor: Wir kaufen Unternehmen immer mit der Absicht, sie dauerhaft zu halten und weiterzuentwickeln”, beschwichtigt CEO Ralph Rumberg. Es bedürfe aber auch der Freiheit, sich “in Ausnahmefällen aus strategischen Gründen von Tochtergesellschaften” zu trennen. Im Rahmen der Strategie “Next Level” werde mit der Schließung des Segments ein “Meilenstein” erreicht. Mit dem Verkauf verbessere Gesco die Profitabilität, verschlanke die Bilanz und stärke die Eigenkapitalquote, zählt Finanzchefin Kerstin Müller-Kirchhofs die Vorzüge auf.Im Zuge der Transaktion passt Gesco auch den Ausblick für das zu Ende gehende Geschäftsjahr an: Demnach wird der Konzernumsatz aufgrund der Verkäufe bei nur noch 400 (zuvor: mehr als 450) Mill. Euro gesehen. Zugleich wird im Ergebnis nach Anteilen Dritter aus fortzuführendem Geschäft ein Überschuss von etwa 5 Mill. Euro erwartet. Vor Wertminderungen hatte Gesco zuletzt ein ausgeglichenes Ergebnis nach Anteilen Dritter in Aussicht gestellt, inklusive der Impairments war ein Verlust von mehr als 13,5 Mill. Euro erwartet worden.An der Börse fiel die geplante Portfoliobereinigung auf fruchtbaren Boden. Die Aktie schnellte um mehr als 12 % in die Höhe. Damit bringen die Wuppertaler wieder mehr als 200 Mill. Euro auf die Waage.