DEUTSCHE BÖRSE FRÜHJAHRSKONFERENZ - IM INTERVIEW:OLIVER VOLLBRECHT, GESCO

Gesco profitiert vom US-Markt

Der IR-Leiter der Beteiligungsholding über chinesische Investoren und den aktuellen Geschäftsverlauf

Gesco profitiert vom US-Markt

– Herr Vollbrecht, wie viel Geld steht für Zukäufe bei Gesco aktuell bereit?Wir haben rund 40 Mill. Euro Barmittel, die wir einsetzen könnten. Zusätzlich könnten wir über die Banken sicher noch einmal 50 Mill. bis 60 Mill. Euro dazupacken.- Wie viele Angebote haben Sie in diesem Jahr für Akquisitionen schon bekommen?Rund 30, mit unterschiedlicher Qualität. Davon ist eine Handvoll aus dem Bereich Werkzeugbau und Maschinenbau in der näheren Analyse.- Welche Kriterien haben Sie bei Zukäufen?Die Unternehmen müssen wirtschaftlich gesund sein, also unterm Strich profitabel, und sie müssen eine belegbare Historie haben. Gerne nehmen wir Nischenanbieter, idealerweise Markt- oder Technologieführer mit internationaler Perspektive.- Der Fokus von Gesco liegt im Werkzeug- und Maschinenbau. Wie läuft dort aktuell das Geschäft?Es läuft gut. Wir sind optimistisch in das neue Jahr gestartet und sehen derzeit keinen heftigen Einbruch. Interessant ist im Moment besonders der US-Markt. Auch China ist nach einem Rückgang im vergangenen Jahr wieder auf dem Wachstumspfad. In Deutschland entwickelt sich der Markt robust, und in Südeuropa haben wir glücklicherweise wenige Berührungspunkte.- In welchen Abnehmerbranchen ist es im Moment schwierig, in welchen läuft es gut?Besonders interessant sind Energie- und Landtechnik, eher schwierig dürfte die Lieferung von Serienteilen in die Automobilproduktion sein die bei uns aber nur einen geringen Teil ausmacht.- Leiden Sie unter chinesischer Konkurrenz?Bislang zum Glück kaum, was am Nischencharakter unserer Gesellschaften liegt. Da macht sich zudem unser technologischer Vorsprung bemerkbar.- Haben schon chinesische Investoren angeklopft, um Unternehmen von Gesco zu übernehmen?Nein. Wir wollen auch nichts verkaufen.- Begegnen Ihnen die Chinesen als Wettbewerber bei Unternehmenskäufen?Soweit wir es wissen, war das bisher nicht der Fall. Dafür sind die Unternehmen, die wir kaufen, wohl einfach noch zu klein.- Wie ist Ihre Dividendenstrategie?Wir wollen 40% des Jahresüberschusses nach Anteilen Dritter ausschütten. —-Das Interview führte Daniel Schauber.