Gesco zeigt Akquisitionshunger
Gesco zeigt Akquisitionshunger
Beteiligungsholding feilt am Portfolio – Verhaltener Ausblick
ak Köln
Die Beteiligungsholding Gesco will in diesem Jahr aktiver am Portfolio feilen. 2022 sei in Sachen M&A eher enttäuschend verlaufen, führte Vorstandschef Ralph Rumberg bei der Bilanzvorlage aus. “Wir haben uns schwer getan, für uns interessante Unternehmen final zu erwerben. Doch bevor wir einen schlechten Deal machen, machen wir lieber keinen.” So hat nur die Gesco-Tochter SVT, ein Hersteller von Verladeanlagen für Flüssigkeiten und Gase, einen kleinen ungarischen Zulieferer erworben.
In diesem Jahr soll sich mehr tun. “Die Zinsentwicklung ist für uns hilfreich. Wir gehen davon aus, dass sich für uns die Situation deutlich verbessern wird, was die Preisstellung angeht” erläuterte Rumberg. CFO Andrea Holzbaur sagte, Gesco habe bei einer Eigenkapitalquote von 58% und einem Leverage von 0,9 (Nettoverschuldung im Verhältnis zum Ebitda) genügend Spielraum für eine Fremdkapitalfinanzierung. Bankendarlehen oder eine Anleihe kämen prinzipiell in Frage. Der Gesco-Vorstand bekräftigte das Ziel, bis 2025 drei Anker- und zwölf Basisbeteiligungen aufzubauen. Mit dem Werkzeugstahlproduzenten Dörrenberg, der mit 213 Mill. Euro Umsatz für gut ein Drittel des Konzernumsatzes steht, ist bereits eine Ankerbeteiligung gesetzt. Der Papierstäbchenhersteller Setter (81 Mill. Euro Umsatz) soll die zweite werden. Einen weiteren Anker will Gesco extern zukaufen, laut Rumberg voraussichtlich im kommenden Jahr. Für diesen Turnus plant die Beteiligungsgesellschaft, die sich auf “Hidden Champions” konzentriert, ergänzende Akquisitionen und neue Basisbeteiligungen.
Schmales Dividendenplus
Die Dividende fällt trotz einer prozentual zweistelligen Steigerung von Umsatz und Ergebnis eher bescheiden aus. Die Ausschüttung soll um nur 2% auf 1 Euro erhöht werden. “Wir sind der Überzeugung, dass dieser Dividendenvorschlag vor dem Hintergrund der geplanten Wachstumsakquisitionen bei gleichzeitiger Teuerung von Finanzmitteln nachvollziehbar ist”, kommentierte der Vorstand in einer Mitteilung. Rumberg verwies zum Trost auf die historische Performance von Gesco an der Börse. Das IPO der Beteiligungsholding liegt 25 Jahre zurück. Die jährliche Rendite habe inklusive Dividendenzahlungen bei rund 7% und damit auf SDax-Niveau gelegen, sagte Rumberg.
Operativ blickt Gesco verhalten auf 2023: Beim Umsatz wird nur ein Plus zwischen 3% und 6,5% erwartet, das Ziel liegt bei 600 bis 620 Mill. Euro. Das Konzernergebnis dürfte mit 32 bis 34 Mill. Euro den Vorjahreswert von 33,8 Mill. Euro gerade erreichen. Rumberg betonte, dass 2022 auch einmalige Sondereinflüsse den Gewinn nach oben getrieben hätten. Im ersten Quartal 2023 ging das Ergebnis nach US-Förderzahlungen im Vorjahr denn auch zurück, während der Umsatz nach vorläufigen Zahlen um 7% anzog.
Gesco | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Umsatz | 582 | 488 |
Ebitda | 67,7 | 62,2 |
Ebit | 49,4 | 44,6 |
Ebit-Marge (%) | 8,5 | 9,1 |
Konzernergebnis | 33,8 | 26,9 |
Ergebnis je Aktie (Euro) | 3,12 | 2,48 |
Dividende (Euro) | 1,00 | 0,98 |
Nettofinanzschulden | 40,1 | 18,6 |