GfK befürchtet anhaltende Krise

Hohe Risiken - Investor KKR hält bislang 3,3 Prozent

GfK befürchtet anhaltende Krise

sck München – Der Marktforscher GfK warnt vor dem geplanten Einstieg des Finanzinvestors KKR mit einer anhaltenden operativen Schwäche des Konzerns. Bei Vorlage der vorläufigen Eckzahlen für 2016 räumte das SDax-Mitglied aus Nürnberg ein, dass es schwierig sein werde, die im vergangenen Jahr deutlich geschrumpfte Umsatzrendite zu übertreffen. Als Gründe dafür nannte Vorstandssprecher Gerhard Hausruckinger insbesondere andauernde Probleme mit Großaufträgen in Brasilien und Saudi-Arabien zur Erforschung des TV-Marktes. Diese Risiken blieben auch im laufenden Jahr bestehen. Die Nachverhandlungen über eine Anpassung und Verlängerung der Verträge dauerten an.Nach vorläufigen Unternehmensangaben schrumpfte 2016 der Konzernumsatz um gut 4 % auf 1,48 Mrd. Euro. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis brach um 34 Mill. auf 154 Mill. Euro ein, die Marge ging um 1,8 Punkte auf 10,4 % zurück. Die GfK verfehlte damit ihre ursprünglichen Erwartungen. Hausruckinger führte den Rückgang auf Anlaufverluste der beiden Großprojekte, ungünstige Wechselkurse sowie Belastungen durch inzwischen verkaufte Firmenteile zurück. Einen detaillierten Ausblick für 2017 will die Konzernführung zur Bilanzvorlage am 14. März abgeben. Der Konzern wird aufgrund hoher Firmenwertabschreibungen für 2016 einen deutlichen Fehlbetrag vor Steuern aufweisen. Nach den abermaligen Belastungen stürzte die GfK im vorigen Sommer in eine Führungskrise. Das Vorstandsmitglied Hausruckinger übernahm Anfang September den Chefposten für eine vorübergehende Zeit, der CEO Matthias Hartmann räumte das Feld.Um den operativen Niedergang zu stoppen, holte die Mehrheitseigentümerin, der GfK-Verein (56,5 %), im Dezember KKR mit ins Boot (vgl. BZ vom 9.12.2016). Der Finanzinvestor peilt im Rahmen eines öffentlichen Übernahmeangebots mindestens 18,5 % des Grundkapitals an, sicherte sich über eine Gesellschaftervereinbarung aber bereits weitreichende Mitspracherechte (vgl. BZ vom 3. Januar). Frist läuft bis zum 10. FebruarIn bestimmten Einzelfällen kann der US-Investor den Verein sogar überstimmen. KKR bietet 43,50 Euro je Aktie unter der Bedingung, dass mit dem GfK-Verein zusammen mindestens 75 % der Stimmrechte gehalten werden. Nach Vorlage der Eckdaten notierte die Aktie zeitweise 0,2 % fester auf 43,59 Euro. Die Angebotsfrist läuft am 10. Februar (24 Uhr) aus, kann aber verlängert werden. Einer Zwischenmitteilung zufolge sammelte KKR bisher nur 3,33 % des Aktienkapitals ein.Erreicht der Finanzinvestor die Mindestquote nicht, platzt die Transaktion. Allerdings dienen Aktionäre ihre Anteilscheine dem Bieter erfahrungsgemäß erst im letzten Moment an.