md Frankfurt – Die Übernahme des kanadischen Getreidekonzerns Viterra durch den Schweizer Rohstoffriesen Glencore steht kurz vor dem Abschluss. Das kanadische Industrieministerium gab grünes Licht für die Transaktion, so dass für die Genehmigung durch staatliche Behörden nur noch die Zustimmung der Regierung in Peking nötig ist, da Viterra auch in China tätig ist.Glencore, der weltgrößte Rohstoffhändler, zahlt nach früheren Angaben zusammen mit den beiden kanadischen Firmen Agrium und Richardson International rund 6,1 Mrd. kan. Dollar (4,9 Mrd. Euro) für Viterra, die vor allem wegen ihrer Getreidespeicher in Kanada ein attraktives Übernahmeziel ist. Diese beinhalten Vorräte an Raps, Sommerweizen, Hafer und Hartweizen. Zudem verfügt Viterra über enorme Lagerkapazitäten in den Häfen Südaustraliens. Glencores Anteil an der Kaufsumme beträgt 3,5 Mrd. kan. Dollar bzw. 57 % (vgl. BZ vom 21. März). Unmittelbar nach Abschluss des Deals soll Viterra aufgespalten werden, wobei Glencore das Getreidehandelsgeschäft der Kanadier bekomme. Fusion mit Xstrata steht anGlencore, die 2011 mehr als 150 Mrd. Dollar Umsatz machte und damit vor dem Lebensmittelriesen Nestlé das erlösstärkste Unternehmen der Schweiz war, handelt vor allem mit Rohstoffen, ist aber auch im Abbau tätig. Mit Xstrata, dem viertgrößten Bergbaukonzern der Welt mit Sitz im schweizerischen Zug, ist Anfang des Jahres eine Verschmelzung vereinbart worden, durch die Milliarden eingespart und die Nachfrage in China sowie anderen rohstoffhungrigen Schwellenländern besser bedient werden soll.Formal ist geplant, dass Glencore Xstrata übernimmt. Glencore hält bereits 34 % an Xstrata. Die Fusion wäre der größte Zusammenschluss in der Branche seit 2007, als der australische Bergbauriese Rio Tinto den kanadischen Aluminiumkonzern Alcan für 38 Mrd. Dollar übernahm und damit eine Rekordmarke setzte. Zusammen kämen Glencore und Xstrata auf einen Pro-forma-Jahresumsatz von 210 Mrd. Dollar.Die Glencore-Aktie schloss an der Londoner Börse gestern nahezu unverändert; die Marktkapitalisierung liegt umgerechnet bei knapp 28 Mrd. Euro. Xstrata (- 0,4 %) ist an der Börse fast 32 Mrd. Euro schwer.