Übernahmeziel

Global Wafers kämpft um Siltronic

Der taiwanische Konzern macht abermals Zugeständnisse an die Bundesregierung. Unterstützung gibt es von Wacker Chemie. Am Montag endet die entscheidende Frist.

Global Wafers kämpft um Siltronic

jh München

Global Wafers gibt sich dem Bundeswirtschaftsministerium noch nicht geschlagen. Vier Tage vor Ablauf der Frist am 31. Januar für den Vollzug der Übernahme von Siltronic richtete der taiwanische Konzern abermals ein Angebot mit Zugeständnissen an Berlin, um doch noch eine Unbedenklichkeitsbescheinigung nach der Außenwirtschaftsverordnung zu erhalten: Es „bestehen weiterhin rechtliche Optionen, um etwaige Bedenken auszuräumen“, heißt es in einer Mitteilung von Global Wafers. Als Möglichkeiten werden „eine Freigabe unter Bedingungen oder ein Schreiben mit freiwilligen, einseitigen Verpflichtungen seitens Global Wafers“ genannt.

Trotz der seit längerem diskutierten Zugeständnisse ist das Wirtschaftsministerium offenbar nicht bereit, der Übernahme des Münchner Wafer-Herstellers Siltronic zuzustimmen (vgl. BZ vom 27. Januar). Wafer sind dünne Siliziumscheiben mit einem Durchmesser bis 300 Millimeter und das Grundmaterial für die Produktion von Halbleitern.

Doris Hsu, CEO von Global Wafers, sagte, die weitreichenden Absicherungen, die das Unternehmen anbiete, zeigten „deutlich, dass wir kein ausländischer Käufer von Schlüsseltechnologien sind, sondern – ebenso wie Taiwan – ein starker Partner für die europäische Halbleiterindustrie“. In letzter Zeit sei es nicht möglich gewesen, mit der deutschen Regierung über die Transaktion zu sprechen. Sollte diese scheitern, werde Global Wafers im Wesentlichen außerhalb Europas investieren.

Unterstützung erhält Hsu vom einstigen Siltronic-Mutterkonzern Wacker Chemie. Vorstandschef Christian Hartel sagte, ein Zusammenschluss sichere die Zukunft der deutschen Standorte und „bindet die führende Halbleiternation an Europa, statt sie zu entfremden“.