GM steigt bei Konkurrent von Uber ein

Autobauer investiert 500 Mill. Dollar in Fahrdienstvermittler Lyft - Selbstfahrende Fahrzeuge in der Planung

GM steigt bei Konkurrent von Uber ein

General Motors positioniert sich als erster Autobauer im Wettkampf der führenden Online-Fahrdienstvermittler und beteiligt sich mit einer halben Milliarde Dollar an Lyft. Die neuen Partner wollen unter anderem selbstfahrende Autos entwickeln.sp Frankfurt – Der US-Autobauer General Motors (GM) beteiligt sich mit 500 Mill. Dollar an der laufenden Finanzierungsrunde des US-Fahrdienstvermittlers Lyft, bei der das Start-up aus San Francisco insgesamt 1 Mrd. Dollar zu einer Bewertung von 5,5 Mrd. Dollar einsammeln will. Das gaben die Unternehmen am Montag bekannt, kurz vor dem Start der Unterhaltungselektronikmesse CES in Las Vegas. Die neuen Partner wollen die Entwicklung selbstfahrender Autos voranbringen. Kurzfristig wird die Kooperation den Fahrern von Lyft die Möglichkeit geben, günstig auf Fahrzeuge von GM umzusatteln. Das Investment aus Detroit ist auch als Reaktion auf eine vor wenigen Wochen bekannt gegebene Kooperation von Ford und Google zu verstehen, über deren Absichten Marktbeobachter zur CES genauere Auskünfte erwarten.General Motors ist der erste Autohersteller, der sich im Wettkampf der führenden Online-Fahrdienstvermittler mit einem Investment in dieser Größenordnung positioniert. Lyft, die drei Jahre nach ihrer Gründung heute in 190 Städten präsent ist und ihren Fokus bislang auf die USA legt, ist im Heimatmarkt nur die Nummer 2 hinter Uber, die bereits seit 2009 im Geschäft ist, in rund 400 Städten weltweit Fahrten via Smartphone-App vermittelt und bei Investoren aktuell zu einer Bewertung von 62 Mrd. Dollar bis zu 2 Mrd. Dollar einsammeln will. Alles für den GewinnerBei der jüngsten Finanzierungsrunde kam Uber bereits auf eine Bewertung von 51 Mrd. Dollar (siehe Grafik), was ungefähr der Marktkapitalisierung von GM entspricht. Die Investoren, zu denen der chinesische Internetkonzern Baidu, BlackRock, Goldman Sachs, Google Ventures, Kleiner Perkins Caufield & Byers, Menlo Ventures und Wellington Management gehören, setzen darauf, dass Uber die Konkurrenz dank der üppig ausgestatteten Kriegskasse aus dem Feld schlagen und in der langen Frist trotz der anhaltenden Schwierigkeiten mit Arbeitsgerichten, Wettbewerbsbehörden und Taxigewerkschaften üppige Margen verdienen kann. Der kleinere US-Wettbewerber Sidecar hat erst zum Jahresende seinen Dienst eingestellt.Das Investment von GM bei Lyft ist allerdings ein weiteres Indiz dafür, dass Uber das Geschäft noch für längere Zeit teilen muss. Erst vor einem Monat hatte der US-Konkurrent aufhorchen lassen, als Lyft eine Kooperation mit den Wettbewerbern Didi Kuaidi aus China, Ola Cabs aus Indien und Grabtaxi aus Singapur bekannt gab. Das Quartett bringt es bei Investoren derzeit auf eine Bewertung von rund 25 Mrd. Dollar.Zu den Investoren von Lyft zählt Fontinalis Partners, die Venture-Gesellschaft des Ford-Erben und Executive Chairman Bill Ford, die sich im Mai 2015 an einer von Carl Icahn angeführten Runde beteiligte. In der laufenden Runde nehmen nach Angaben von Bloomberg auch Janus Capital, Didi Kuaidi sowie die Internetkonzerne Alibaba und Rakuten teil, die bereits zuvor investiert waren. Der saudi-arabische Prinz Alwaleed Bin Talal investiert 100 Mill. Dollar.GM-President Dan Ammann nimmt im Zuge des Investments im Board von Lyft Platz und sitzt dort unter anderem neben Hiroshi Mikitani, Chairman und CEO von Rakuten.