British American Tobacco (BAT) hat unter Verweis auf "makroökonomischen Gegenwind" auf einen Teil ihrer US-Zigarettenmarken rund 25 Mrd. Pfund (29,2 Mrd. Euro) abgeschrieben. Sie spricht ihnen nun eine Lebensdauer von 30 Jahren zu. Wie die FTSE-100-Gesellschaft per Pflichtveröffentlichung mitteilte, handelt es sich dabei vor allem um zugekaufte Marken. Das sei zwangsläufig schlagzeilenträchtig, schrieb der Analyst Rae Maile von Panmure Gordon. Man solle jedoch nicht vergessen, dass 30 Jahre eine sehr lange Zeit seien, in der eine bemerkenswerte Summe Cash erwirtschaftet werden dürfte.

BAT teilte zudem mit, dass das Umsatzwachstum aus eigener Kraft dieses Jahr am unteren Ende der bislang ausgegebenen Spanne von 3% bis 5% liegen wird, während der Gesamtmarkt um 3% schrumpfen dürfte. Die Aktie des Tabakkonzerns, der sich dem Motto "Eine rauchfreie Welt aufbauen" verschrieben hat, geriet daraufhin unter Druck. Bis 2035 soll das Geschäft mit rauchfreien Produkten rund die Hälfte des Erlöses beisteuern. Chief Executive Tadeu Marocco erwartet, dass die Sparte New Categories schon in diesem Jahr den Break-even erreichen wird, zwei Jahre vor dem ursprünglichen Planziel.

"Nordamerika beobachtet, wie eine Welle billiger, nicht regulierter Einweg-E-Zigaretten den Markt überschwemmt", schrieb Steve Clayton, Head of Equity Funds bei Hargreaves Lansdown. Das grabe traditionellen Tabakkonzernen und ihren mit großem Aufwand entwickelten rauchfreien Produkten die Nachfrage ab. Zudem entschleunigte sich das Geschäft mit Tabakprodukten zum Erhitzen. Das Management rechnet nun erst für 2026 damit, ein Gewinnwachstum im mittleren einstelligen Bereich liefern zu können.