Miet-Elektronik

Grover holt sich frische Mittel für US-Expansion

Das Start-up Grover hat im September den Sprung in die USA gewagt. Seither bieten die Berliner auch jenseits des Atlantiks Unterhaltungselektronik im Abo an. Für die Expansion hat sich Grover jetzt weitere 250 Mill. Dollar Fremdkapital besorgt.

Grover holt sich frische Mittel für US-Expansion

sp Berlin

Der Berliner Elektronik-Vermieter Grover hat sich für die im September gestartete Expansion seines Geschäfts in den USA frische Mittel besorgt. Fasanara Capital aus London stellt 250 Mill. Dollar Fremdkapital in Form einer Asset-Backed-Finanzierung zur Verfügung, teilte das Unternehmen am Montag mit. Erst vor vier Monaten hatte Fasanara dem Start-up 1 Mrd. Dollar in einer ähnlichen Struktur zur Verfügung gestellt. Insgesamt hat Grover allein in diesem Jahr mehr als 1,3 Mrd. Dollar Fremd- und Eigenkapital bei Investoren eingesammelt. „Darauf sind wir stolz“, sagte CFO Thomas Antonioli.

Grover versteht sich als Marktführer im Miet-Commerce-Geschäft mit Unterhaltungselektronik in Europa. Kunden können Smartphones, Laptops, Spielkonsolen und viele andere Elektronikgeräte monatlich abonnieren und nach Ablauf des Mietvertrags wieder an Grover zurücksenden. In Europa hat das Unternehmen bereits die Marke von 1 Million registrierten Nutzern überschritten. In den USA liege man etwas mehr als zwei Monate nach dem Markteintritt über Plan, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Die neue Finanzierung von Fasanara sei ein Vertrauensbeweis für das Geschäftsmodell und die Expansionsstrategie, erklärten die Berliner. Mit dem frischen Kapital soll das Wachstum im US-Markt noch beschleunigt werden.

Die jetzt festgezurrte Finanzierung ähnelt der Struktur, die Grover und Fasanara schon im Sommer zur Anwendung brachten. So wird das Fremdkapital erneut in einer Zweckgesellschaft bereitgestellt, die die Elektronikgeräte für den US-Markt erwirbt, die von den Grover-Kunden gemietet werden. „Dort wird das Darlehen gezogen, und dort werden die Geräte gekauft, die wir als Grover von dieser Zweckgesellschaft mieten“, erklärte CFO Thomas Antonioli Ende Juli zu der damals angewandten Struktur. „Der Kreditgeber hat also nur das Risiko gegenüber dem Restwert der Geräte. Das ist etwas, was man sehr gut abschätzen kann, weil wir Monat für Monat den Restwert kommunizieren und den Beleihungswert berechnen.“ Es bestehe zunehmend Interesse von größeren Banken und Private-Debt-Fonds, die in diesen Assetpool investieren wollen, sagte Antonioli im Sommer.