Rüstungs- und Luftfahrtelektronik

Hackergruppe Lockbit 3.0 droht Thales

Die russischsprachige Hackergruppe Lockbit 3.0 droht Thales, nachdem sie im Sommer ein Krankenhaus im Großraum Paris erpresst hat. Lösegeldforderungen gibt es diesmal offenbar nicht.

Hackergruppe Lockbit 3.0 droht Thales

wü Paris

Die russischsprachige Hackergruppe Lockbit 3.0 hat wieder in Frankreich zugeschlagen. Sie droht dem Rüstungs- und Luftfahrtelektronikkonzern Thales, am 7. No­vember vertrauliche Daten zu veröffentlichen. Sie fordert kein Lösegeld, bietet jedoch Kunden von Thales laut Informationen des Radiosenders France Info an, zu helfen, sollten sie gegen den Konzern klagen wollen, weil er Vertraulichkeitsregeln stark vernachlässigt habe.

Thales selber hat interne Untersuchungen eingeleitet. Nach Angaben des Konzerns gibt es keine Hinweise, dass Daten von Kunden kompromittiert wurden. Thales hat auch die in Frankreich für Cybersicherheit zuständige Behörde ANSSI informiert. Anzeige hat das Unternehmen jedoch bisher nicht erstattet.

Die Hackergruppe hatte bereits zu Beginn des Jahres erklärt, Daten von Thales entwendet zu haben. Damals ergaben Untersuchungen, dass es sich nicht um vertrauliche Daten handelte. In Frankreich hat die Hackergruppe landesweite Bekanntheit erreicht, nachdem sie im August das Krankenhauszentrum Sud-Francilien im südlich von Paris gelegenen Corbeil-Essonnes erpresst und ein Lösegeld von zunächst 10 Mill. Euro gefordert hatte. Lockbit 3.0 hatte daraufhin Patientendaten wie die Sozialversicherungsnummer, Arzt- und Untersuchungsberichte veröffentlicht. Dabei soll es sich um Daten gehandelt haben, die auf virtuellen Servern gespeichert wurden.

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