Halliburton schreibt rote Zahlen

Hohe Wertberichtigungen belasten den Ölfeldausrüster

Halliburton schreibt rote Zahlen

md Frankfurt – Der US-Ölfeldausrüster Halliburton hat im Schlussquartal 2020 sowie im Gesamtjahr Verlust gemacht. Dennoch sprach Jeff Miller, Chairman, President und CEO des Unternehmens, von “solider” Arbeit. Schnelle und starke Kosteneinsparungen und die Verbesserung von Dienstleistungen hätten die Ertragskraft verbessert und zu einem starken Cash-flow geführt.Die weltweiten Lockdowns und andere Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die der Eindämmung der Covid-19-Pandemie dienen sollten, haben 2020 zu einem globalen Konjunktureinbruch geführt. Damit ging eine sinkende Ölnachfrage einher. Im März und April kollabierten die Notierungen. Bei niedrigen oder fallenden Preisen reagieren Ölproduzenten wie Shell, BP und ExxonMobil mit Abstrichen bei den Investitionen, was Ausrüster wie Halliburton trifft.CEO Miller glaubt nun, ein positives Momentum in Nordamerika zu erkennen, was ihn für das Geschäft im Jahresverlauf optimistisch stimme. Ermutigend finde er auch die globale Konjunkturerholung. Das zieht, neben anderen Einflussgrößen, den Ölpreis wieder hoch. Inzwischen kostet ein Barrel Brent wieder so viel wie vor der Krise. Im internationalen Geschäft sieht Miller den Boden allerdings erst im laufenden Quartal erreicht. Dennoch geht der Halliburton-Chef davon aus, dass der Konzern künftig starke Free Cash-flows und Returns erwirtschaften wird, die in der Industrie Spitze sind.Die Nummer 2 der Branche hinter Schlumberger hat den Angaben zufolge zwischen Oktober und Ende Dezember 235 Mill. Dollar oder 27 Cent je Aktie verloren; in der Vorjahresperiode war sogar ein Minus von 1,65 Mrd. Dollar bzw. 1,88 Dollar je Aktie angefallen. Allerdings hat sich der Fehlbetrag im Vergleich zum dritten Quartal (- 17 Mill. Dollar) deutlich ausgeweitet. Bereinigt um die immensen Abschreibungen – im vierten Quartal lagen sie bei 446 Mill. Dollar nach 2,2 Mrd. im Vorjahr – und andere Sonderbelastungen fällt das Nettoergebnis laut Halliburton mit 160 Mill. Dollar positiv aus. Die sich daraus ergebenden 18 Cent je Aktie liegen über der Konsensschätzung von 15 Cent. Im Vorquartal hätte der Periodenüberschuss – u. a. bereinigt um Abfindungszahlungen – bei 100 Mill. Dollar gelegen.Das operative Ergebnis fiel im Vergleich zum Vorjahreswert von – 1,65 Mrd. Dollar mit – 96 Mill. Dollar fast respektabel aus. Allerdings waren im Vorquartal 142 Mill. erwirtschaftet worden. Lässt man auch hier Abschreibungen und andere Sonderbelastungen außen vor, so ergibt sich gemäß Halliburton ein positives operatives Ergebnis von 350 Mill. Dollar, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorquartal von 27 % darstelle. Der Umsatz lag im letzten Jahresviertel mit 3,24 (i.V. 5,19) Mrd. Dollar auf Höhe der Analystenschätzungen und um 9 % über den Erlösen im dritten Quartal. Auch in der Gesamtjahresbetrachtung entsprach der Umsatz mit 14,4 Mrd. Dollar – ein Minus von 36 % im Vergleich zu 2019 – der Konsenserwartung.Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag der operative Verlust bei 2,4 Mrd. Dollar nach 448 Mill. im Jahr zuvor. Bereinigt ergebe sich allerdings ein Plus von 1,4 (2,1) Mrd. Dollar. – Wertberichtigt Seite 8