Trotz Beeinträchtigungen durch die Coronakrise hat Hamborner Reit das operative Ergebnis im abgelaufenen Turnus leicht ausgebaut. Allerdings führte die zum Jahresende übliche Bewertungsprüfung des Bestandsportfolios zu einer Wertminderung um 3,5%, wie der Vermieter von Gewerbeimmobilien auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Gleichwohl winkt den Aktionären für das Krisenjahr 2020 eine unveränderte Dividende von 0,47 Euro.

Mit Miet- und Pachteinnahmen von 88,2 Mill. Euro, ein Zuwachs um 3%, und einem operativen Mittelzufluss (Funds from Operations, FFO) von 55,6 Mill. Euro (+2,4%) haben die Duisburger ihre im Juli aktualisierte Prognose sogar leicht übertroffen. Auch die Leerstandsquote bewegte sich mit 1,8% auf unverändert niedrigem Niveau.

Erste Bremsspuren im Zuge der Pandemie zeigen sich allerdings im Portfolio, das neben den stabilen Im­mobilien, die an Lebensmittelhändler vermietet sind, auch Gebäude im innerstädtischen Einzelhandel um­fasst. Zwar hat Hamborner an dieser Stelle mit der Portfoliobereinigung begonnen – 2020 wurden Verträge zum Verkauf von elf vorwiegend kleineren Geschäftshäusern für 59,1 Mill. Euro unterzeichnet –, der Rückzug aus innerstädtischen Einzelhandelsobjekten soll jedoch im laufenden Turnus fortgesetzt werden. Unter Berücksichtigung der Neubewertung des Bestands sowie der Objektzugänge und -abgänge im abgelaufenen Turnus belief sich der Verkehrswert des Portfolios auf 1,625 Mrd. Euro. Der Nettovermögenswert je Aktie verringerte sich auf 11,05 Euro, ein Rückgang um 4,7%.

Von dem seit Mitte Dezember währenden zweiten Lockdown ist Hamborner direkt betroffen. Nach den Angaben haben einige von den Schließungsmaßnahmen betroffene Mieter ihre Mietzahlungen im Januar reduziert oder ausgesetzt. Der Mieteingang verringerte sich im Januar entsprechend auf 92,6%, wie es heißt. In Abhängigkeit von Dauer und Umfang der staatlich angeordneten Restriktionen sei damit zu rechnen, dass eine Reihe von Mietern ihren Zahlungsverpflichtungen auch weiterhin nicht oder nicht vollständig nachkommen könnten.

Anfang dieser Woche hatte Hamborner bereits eine Prognose für das neue Geschäftsjahr veröffentlicht. Diese ist jedoch mit viel Unsicherheit behaftet. Faktisch gehen die Duisburger 2021 von einem leichten Rückgang bei den Mieteinnahmen und im FFO aus.