Logistik

Hamburger Hafen erholt sich von Pandemie-Verlusten

Der Hamburger Hafen hat im ersten Halbjahr Umschlagsverluste nach Beginn der Corona-Pandemie teilweise wettgemacht. Der Nordrange-Konkurrent Rotterdam wächst aber weiterhin kräftiger.

Hamburger Hafen erholt sich von Pandemie-Verlusten

ste Hamburg

Im Hamburger Hafen hat sich der Containerumschlag an den Kaikanten im ersten Halbjahr 2021 um 5,5% auf 4,3 Mill. TEU (20-Fuß-Standardcontainer) erhöht. Damit wurde der von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägte Umschlagsrückgang um 12,4% vor Jahresfrist allerdings nicht vollständig aufgeholt. Zudem baute der Hafen Rotterdam seine führende Position in der sogenannten Nordrange mit einem Umschlagswachstum um 8,7% auf 7,6 Mill. TEU weiter aus. Doch sorgen einige Faktoren für Zuversicht beim Verein Hafen Hamburg Marketing (HHM), dem Sprachrohr des größten deutschen Seehafens.

Vorstand Axel Mattern hob in einer Pressekonferenz zur Entwicklung des Hamburger Hafens im ersten Halbjahr den im Wettbewerbsvergleich hohen „wertschöpfungsreichen“ Anteil beladener Container von knapp 90% hervor. Dieser habe infolge eines sich erholenden Welthandels durch den Anstieg um 7% auf 3,85 Mill. TEU weiter zugelegt. Staus von Schiffen im Zuge der Pandemie machen Hamburg anders als anderen Häfen weltweit bislang wenig zu schaffen.

Die HHM, die im laufenden Jahr einen Containerumschlag von 8,7 (i.V. 8,5) Mill. TEU für möglich hält, betonte das Wachstum des seeseitigen Containerumschlags im China-Verkehr während des ersten Halbjahrs um 14,2% auf knapp 1,3 Mill. TEU. Auch wenn der Rückgang um 16,4% im ersten Halbjahr 2020 nicht aufgeholt wurde, festigte China die Position als mit Abstand wichtigster Handelspartner des Hamburger Hafens vor den USA (+5,3% auf 303000 TEU). Die geplante Minderheitsbeteiligung der Terminaltochter CSPL der chinesischen Reederei Cosco am Hamburger Terminal Tollerort des Hafenlogistikkonzerns HHLA wertet man bei der HHM als „sehr positiv“.

Jens Meier, Chef der Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA), erklärte mit Blick auf die weltweiten Verzögerungen im Schiffsverkehr, es seien lediglich sechs bis sieben geplante Anläufe nicht nach Hamburg gekommen. Als positiven Effekt hob Meier ferner hervor, dass durch die erste Stufe der Fahrrinnenanpassung in der Elbe der Verkehr großer Schiffe bedeutend leichter geworden sei. So hätten im ersten Halbjahr 107 Containerschiffe der Megamax-Klasse mit 18000 bis 24000 TEU Stellplatzkapazität den Hamburger Hafen erreicht – ein Plus von 24,4% gegenüber Vorjahr. Freilich ging die Zahl der beiden nächstgrößeren Schiffsklassen zurück. Noch um Laufe dieses Jahres soll der volle Tiefgang im Zuge der Fahrrinnenerweiterung ermöglicht werden.

HHM-Vorstand Mattern unterstrich weiter, dass auch der Massengutumschlag im ersten Halbjahr im Plus gelegen habe und zudem ein Rekord beim Containertransport auf der Schiene erreicht worden sei. „Das alles lässt uns sehr positiv in die Zukunft schauen.“