Handelskonflikte bremsen Maschinenbau
Handelskonflikte bremsen Maschinenbau
Exporte sinken im ersten Halbjahr um 3,4 Prozent – Deutlicher Rückgang in den USA
Reuters/kro Düsseldorf
Den exportorientierten deutschen Maschinenbauern machen zunehmend Handelskonflikte und ein verstärkter Protektionismus zu schaffen. Im ersten Halbjahr 2025 seien die Ausfuhren um 3,4% auf 98,3 Mrd. Euro gesunken, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag mitteilte. Preisbereinigt habe es sogar einen Rückgang von 4,9% gegeben. „Zollschranken und mehr Protektionismus belasten den exportstarken Maschinenbau in Deutschland erheblich“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Johannes Gernandt. Die Europäer müssten sich mit Nachdruck für offene Märkte und verlässliche Regeln im Welthandel einsetzen.
Besonders der Zollkonflikt mit den USA habe im zweiten Quartal deutliche Spuren hinterlassen, erklärte der Verband. Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten seien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,5% geschrumpft. Gernandt rechnet wegen der anhaltenden Unsicherheiten auch im dritten Quartal mit Belastungen durch den Konflikt. Auch auf anderen wichtigen Märkten zeigten sich Schwächen. Die Exporte nach China seien im ersten Halbjahr um 9,3% gesunken, die nach Frankreich um 9,5%, so der VDMA.
Unternehmen arbeiten an Diversifizierung
Lichtblicke boten dagegen Italien und Spanien mit Zuwächsen von 1,4% beziehungsweise 3,5%. Zudem suchen die Unternehmen offenbar nach neuen Absatzmärkten. So legten die Ausfuhren in die südamerikanischen Mercosur-Staaten um 12,3% und in den Nahen und Mittleren Osten um 9,4% zu. Laut Gernandt zeigt dies die Bestrebung, zunehmend auf diversifizierte Marktstrategien zu setzen.

Abgesehen davon war die Nachfrage aus der EU zuletzt deutlich gestiegen: Der Auftragseingang in der Region stieg im ersten Halbjahr um 16%. Dies lasse "auf eine positive Entwicklung der Exporte in dieser wichtigen Absatzregion hoffen”, sagt der VDMA-Chefvolkswirt.