Hapag-Lloyd ist aus dem Bieterwettbewerb um die südkoranische Containerreederei HMM ausgeschieden. Das bestätigte Vorstandschef Rolf Habben Jansen am Montag in einem Pressegespräch. Vor fast drei Wochen war bekannt geworden, dass die größte deutsche Containerreederei aus Hamburg, weltweit die Nummer 5, ein Gebot für einen Anteil von 38,9% am Branchenachten HMM abgegeben habe, den die Entwicklungsbank Korea Development Bank (KDB) sowie die ebenfalls staatliche Korean Ocean Business Corporation (KOBC) verkaufen wollen. HMM kam zu dem Zeitpunkt auf eine Marktkapitalisierung von rund 6,5 Mrd. Dollar.

Hapag-Lloyd, seit Jahren mit HMM über das Schifffahrtsbündnis THE Alliance mit HMM verbunden, wäre ein guter Partner für die weltweit achtgrößte Reederei gewesen, meinte Habben Jansen. Doch die Koreaner hätten sich entschieden, ihr Ziel mit anderen Parteien zu verfolgen. "Ich denke, das ist in Ordnung." Es sei von Anfang an klar gewesen, dass es so kommen könnte. Medienberichten zufolge sollen noch drei koreanische Bieter, die nicht der Schifffahrtsbranche angehören, im Rennen um HMM sein. Im Zuge der Sektorbereinigung zwischen 2014 und 2018 hatte die südkoreanische Reederei Hanjin 2016 Insolvenz anmelden und ihren Betrieb einstellen müssen.

Es gebe keine Eile, andere Beteiligungskandidaten zu finden, sagte Habben Jansen, der darauf verweis, dass Hapag-Lloyd 2023 auf das drittbeste Ergebnis der Firmengeschichte zusteuere. "Wir haben sicherlich keine Dringlichkeit, in absehbarer Zeit etwas zu unternehmen."