“Alle wollen nach Berlin – dabei sind die guten Jobs in Bad Aibling”, postete die Deutsche Bahn auf Facebook. Gesucht wurde für den guten Job ein Fahrdienstleiter. Ausgerechnet hier in Bad Aibling. Wo vor gut zwei Jahren zwei Züge frontal zusammengestoßen waren, weil der Fahrdienstleiter auf seinem Handy gespielt hatte, statt Signale richtig zu stellen. Zwölf Menschen starben damals bei einem der schwersten Zugunfälle hierzulande, 89 wurden verletzt. Die missratene Stellenanzeige habe jedoch kein Mitarbeiter formuliert, sondern ein Rechenvorgang, beteuerte die Bahn, die sich zugleich “in aller Form” für den Fehler entschuldigte: “Es war in keiner Weise unsere Absicht, die Gefühle von Betroffenen oder Angehörigen des Zugunglücks von Bad Aibling zu verletzen.” Der automatische Bahn-Headhunter 2.0 habe die Stellenanzeige aus Satzbausteinen, Berufsbild und Ort zusammengesetzt – ohne vorher so programmiert zu werden, dass bestimmte Berufsbilder nicht mit bestimmten Orten kombiniert werden dürfen. Ob künstliche Intelligenz so intelligent gewesen wäre, das zu merken? ge