Hedgefonds sammeln sich zur Jagd auf Uniper

Elliott und Knight Vinke bauen Positionen aus - Spekulation auf Abfindung bei Beherrschung durch Fortum

Hedgefonds sammeln sich zur Jagd auf Uniper

cru Düsseldorf – Wenige Wochen vor Ende der Angebotsfrist am 16. Januar wird die feindliche Übernahme des Kraftwerksbetreibers Uniper durch den finnischen Konkurrenten Fortum noch spannender. Mehrere Hedgefonds sind mit größeren Positionen bei Uniper eingestiegen und spekulieren mutmaßlich auf eine hohe Abfindung für den Fall, dass Fortum-Chef Pekka Lundmark entgegen den bisherigen Ankündigungen eine Beherrschung von Uniper mit mehr als 75 % der Anteile anstreben sollte. Hilfe im AbwehrkampfIm Abwehrkampf gegen Fortum erhält Uniper nun unerwartete – und vermutlich auch unerbetene – Schützenhilfe vom US-Investor Knight Vinke, der 5 % an Uniper sowie 3 % am ehemaligen Uniper-Mutterkonzern Eon hält. Knight Vinke erklärte am Mittwoch, die 5 % Uniper-Aktien nicht an Fortum verkaufen zu wollen. Das Vorgehen sei nicht mit anderen Uniper-Anteilseignern abgestimmt (“Acting in Concert”). Knight Vinke sehe seine Beteiligung als “langfristiges Investment” und sei seit September 2016 investiert.Ein abgestimmtes Vorgehen der Investoren wäre auch verboten. Offensichtlich betont Knight Vinke, dass es kein Acting in Concert gebe, weil zuvor der Hedgefonds Elliott des US-Investors Paul Singer seinen Anteil an Uniper von 5 % auf 7,4 % erhöht hatte. Außerdem hält die Investmentbank J.P. Morgan 5 % der Anteile. Zu den Anteilseignern zählen unter anderem auch die weltweit größte Investmentgesellschaft BlackRock mit 3,8 % sowie der texanische Investor Dimensional Fund Advisors (1,8 %) und Vanguard (1,3 %). Gemeinsam mit anderen Investoren könnten die Uniper-Großaktionäre auf mehr als 25 % kommen und Fortum die Beherrschung versperren. Kurs weit über AngebotUniper-Chef Klaus Schäfer wehrt sich seit Monaten gegen eine Übernahme durch Fortum. Die Finnen bieten für das verbliebene Eon-Paket in Höhe von 47 % sowie für alle weiteren Uniper-Aktien 22 Euro je Aktie, also insgesamt rund 8 Mrd. Euro. Eon hat sich an die Vereinbarung mit Fortum zum Verkauf des 47-Prozent-Uniper-Pakets im Wert von 3,8 Mrd. Euro mit einer ungewöhnlich hohen Vertragsstrafe von 750 Mill. Euro bis 1,5 Mrd. Euro gebunden. Somit sind Fortum die 47 % sicher.Jenseits davon wird es schwierig. Denn der Kurs der im MDax notierten Uniper-Aktie liegt derzeit deutlich über den gebotenen 22 Euro. Am Mittwoch sank der Kurs um zeitweise 1 % auf 26,06 Euro. Der Börsenwert von Uniper hat sich aber auch so noch seit der Abspaltung von Eon und der separaten Börsennotierung im September 2016 mehr als verdoppelt auf 9,5 Mrd. Euro.