Druckmaschinenbauer

Heidelberg ist verhalten optimistisch

„Verhalten optimistisch“ ist Heidelberger Druckmaschinen für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 (31. März). Der Maschinenbauer erwartet den Angaben zufolge steigende Umsätze und eine höhere operative Marge.

Heidelberg ist verhalten optimistisch

md Frankfurt

„Verhalten optimistisch“ ist Heidelberger Druckmaschinen für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 (31. März). Der Maschinenbauer erwartet den Angaben zufolge einen Umsatz von rund 2,3 Mrd. Euro. 2021/22 waren die Erlöse um 14% auf 2,18 Mrd. Euro geklettert. Die Ebitda-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zum Umsatz) soll auf mindestens 8% gesteigert werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war das operative Ergebnis auf 160 (i.V. 95) Mill. Euro verbessert worden; die Umsatzrendite lag bei 7,3 (5,0)%. Gemäß dem Geschäftsbericht rechnet der Konzern beim Nettoergebnis mindestens mit einer leichten Verbesserung im Vergleich zum vergangenen Ge­schäftsjahr. 2021/22 war ein Überschuss von 33 Mill. Euro verbucht worden nach einem Fehlbetrag von 43 Mill. im Jahr davor. Die Jahresziele für Umsatz und Profitabilität seien angesichts anhaltender Lieferkettenprobleme und hoher Kosten ermutigend, so Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank.

Während der Auftragsbestand per Ende März mit rund 900 Mill. Euro auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren liege, sehe sich Heidelberger Druckmaschinen wie alle produzierenden Unternehmen mit zum Teil deutlichen Kostensteigerungen auf der Material-, Energie-, Logistik- und Personalseite konfrontiert. Diese sollen über Preiserhöhungen bei eigenen Produkten und Diensten kompensiert werden. Außerdem will das Unternehmen weiter von eingeleiteten Einsparmaßnahmen profitieren. „Damit sind wir optimistisch, dem sehr herausfordernden Umfeld mit seinen massiven Preissteigerungen entgegenwirken zu können“, sagte der seit April amtierende Vorstandschef Ludwin Monz.

Das ursprünglich auf Schnellpressen und Druckmaschinen fokussierte Unternehmen konzentriert sich mehr und mehr auf den Verpackungsdruck. Mit Abo-Angeboten, mehr Softwareautomatisierung für die Kunden und Sparprogrammen brachte der ehemalige Vorstandschef Rainer Hundsdörfer Heidelberger Druck wieder auf Kurs. Zudem versucht der Konzern, in neuen Geschäftsfeldern wie der Elektromobilität Fuß zu fassen. Seit 2018 vertreibt das Unternehmen selbst entwickelte Wallboxen.

Nach volatilem Verlauf schloss die Aktie mit 1,87 Euro (–4,7 %). In den vergangenen Monaten war der Kurs bereits spürbar gefallen: Von gut 3 Euro im Februar ging es bis auf 1,78 Euro im Mai bergab. Trotz dieses Verlustes liegt der Kurs immer noch rund viermal so hoch wie beim Rekordtief im Herbst 2020.

Heidelberger Druck
Konzernzahlen nach IFRS
                in Mill. Euro2021/202212020/20211
Auftragseingang24542000
Auftragsbestand901636
Umsatz21831913
Ebitda216095
Ebit8118
Nettoergebnis33−43
Gew. je Aktie (Cent)11−14
Operativer Cashflow510
Investitionen7178
Freier Cashflow8840
Nettofinanzschulden−1167
Eigenkap.-Quote (%)11,15,1
1) 1. April bis 31. März; 2) bereinigt um SondereinflüsseBörsen-Zeitung
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