Gewinnziel konkretisiert

Heidelberg Materials legt im Quartal zu

Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials konnte im dritten Jahresviertel Umsatz und operativen Gewinn steigern.

Heidelberg Materials legt im Quartal zu

Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials konnte im dritten Jahresviertel Umsatz und operativen Gewinn steigern. „Wir haben unseren Wachstumskurs im dritten Quartal 2025 fortgesetzt, trotz anhaltender politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dominik von Achten am Donnerstag in Heidelberg. Vor allem Preiserhöhungen und Kosteneinsparungen hätten dazu beigetragen, dass das Unternehmen sein Ergebnis verbessern konnte. Die Ziele für das Gesamtjahr 2025 konkretisierte das im Dax notierte Unternehmen.

Analyst Anthony Codling von der Bank RBC attestierte dem Baustoffhersteller ein solides Quartal. Der Mittelwert der für 2025 in Aussicht gestellten Gewinnspanne decke sich mit der Konsensschätzung. In den verschiedenen Regionen habe sich das Unternehmen ähnlich entwickelt wie die Wettbewerber. Der Schweizer Konkurrent Holcim habe sich allerdings in den Schwellenländern wohl besser geschlagen.

An der Börse sank der Aktienkurs derweil um rund zwei Prozent auf 202,80 Euro. Für 2025 steht damit aber immer noch ein Plus von rund 70 % auf dem Kurszettel.

Im dritten Quartal kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,9 % auf gut 5,8 Mrd. Euro. Auf vergleichbarer Basis - bereinigt um Zu- und Verkäufen sowie Wechselkurseffekte - zog der Erlös um 1,8 % an.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 4,8 % auf knapp 1,2 Mrd. zu. Damit traf das Unternehmen in etwa die Erwartungen der Analysten. Für ein drittes Quartal weist das Unternehmen in der Regel keinen Gewinn nach Steuern aus.

Sparprogramm geholfen

Zum Ergebnisplus im Berichtszeitraum habe vor allem das vor einem Jahr angekündigte Sparprogramm beigetragen, erläuterte Unternehmenschef von Achten. Heidelberg Materials will bis Ende 2026 unter anderem mit einer geringeren Klinkerherstellung, der Verbesserung der Produktion und einem Personalabbau mindestens eine halbe Milliarde Euro jährlich einsparen. Zudem profitierte der Konzern auch vom Wachstum im Geschäftsgebiet Afrika-Mittelmeerraum-Westasien, während es anderswo weniger rund lief.

Für das Gesamtjahr peilt der Vorstand nun ein operatives Ergebnis (ber Ebit) zwischen 3,30 Mrd. und 3,50 Mrd. Euro an. Zuvor waren 3,25 Mrd. bis 3,55 Mrd. Euro geplant. 2024 hatte das operative Ergebnis 3,2 Mrd. Euro betragen. Erst jüngst hatte sich Heidelberg Materials höhere Ziele für die kommenden Jahre gesteckt. Bis 2030 nimmt das Unternehmen beim operativen Gewinn im Schnitt ein jährliches Plus von 7 bis 10 % ins Visier.

Derzeit passt der Dax-Konzern aber wegen des deutlichen Absatzrückgangs bei Zement in Europa sowie der verstärkten Ausrichtung des Zementportfolios hin zu CO2-reduzierten Produkten seine Herstellung in mehreren Werken an. So wurde bereits vor einiger Zeit im Zementwerk Hannover und im nordspanischen Werk Añorga jeweils die Klinkerproduktion eingestellt. Die französischen Werke in Beffes und Villiers-au-Bouin sollen Ende November 2025 geschlossen werden, zuvor hatte es noch Oktober geheißen. Währenddessen setzt das Unternehmen weiterhin auf den nordamerikanischen Markt, wo es weiter zukauft.

Heidelberg Materials ist eines der größten Baustoffunternehmen der Welt. In Deutschland ist es nach eigenen Angaben Marktführer bei Zement und Transportbeton sowie bei Sand und Kies. Das Unternehmen mit rund 51.000 Mitarbeitern will bis 2050 klimaneutralen Beton herstellen. Um dieses Ziel zu erreichen, baut Heidelberg Materials das Baustoffrecycling aus, auch mit Übernahmen.