Heidelberger Druck in Zwangslage

"Verschlankung" - Aktie auf Penny-Stock-Niveau

Heidelberger Druck in Zwangslage

ds Frankfurt – Bei dem schwer angeschlagene Maschinenbauer Heidelberger Druck wächst der Zwang für das Topmanagement, die Sanierung zu beschleunigen. In der Mitteilung zur Vorlage der Zahlen fürs dritte Quartal wimmelt es nur so von indirekten Hinweisen auf die prekäre Lage. Die Rede ist dort von einem “umfangreichen Maßnahmenpaket zur nachhaltigen Verbesserung der Profitabilität und der Liquidität”, das sich in einem “fortgeschrittenen Planungsstadium” befinde und dessen “wichtige Eckpunkte” noch im laufenden Geschäftsjahr – also bis Ende März – verabschiedet werden sollen. Dabei geht es den Angaben zufolge um eine “Verschlankung” und “stärkere Ausrichtung” der Organisation auf “Kundenbedürfnisse” und “effizientere Prozesse” sowie den Verkauf von “weiteren Randbereichen” zur “Fokussierung” des Produktportfolios sowie die “Neuaufstellung des internationalen Produktionsnetzwerks zur deutlichen Absenkung der Kostenbasis”.Heidelberger Druck leidet unter der Abwanderung von Werbung ins Internet und wird seit Jahren saniert. Gerade erst musste das Unternehmen, das mit Marcus Wassenberg seit 1. September einen neuen Finanzchef und mit Martin Sonnenschein seit 1. Dezember einen neuen Aufsichtsratschef hat, die Prognose kappen (vgl. BZ vom 21. Januar). Im laufenden Jahr soll der Umsatz “leicht” unter das Niveau des Vorjahres von 2,49 Mrd. Euro fallen und das Nettoergebnis “leicht negativ” ausfallen. Nach neun Monaten stehen Erlöse von 1,69 Mrd. Euro und ein Nettoergebnis von -10 Mill. Euro zu Buche. Die Aktie, die für die Leerverkäufer Immersion (4 %) und Blue Mountain (0,6 %) interessant geworden ist, legte am Dienstag zeitweise gut 3 % zu, verharrte bei 0,93 Euro aber auf Penny-Stock-Niveau.